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Fußball-EM: Leipzig ist Österreich nicht fremd

1-07-2024, 05:00

Das Duell bei der Fußball-EM zwischen Österreich und der Türkei in Leipzig am Dienstag (21.00 Uhr/live ServusTV) wird für mehrere Schlüsselkräfte des Nationalteams zu einer Art Heimkommen.

Für Teamchef Ralf Rangnick war es mehr als ein halbes Jahrzehnt seine Wahlheimat, andere wesentliche ÖFB-Akteure wie Marcel Sabitzer und Konrad Laimer sind dort zu internationalen Klassespielern gereift.

Sabitzer mit Leipzig-Vergangenheit

Sabitzer hofft auf einen positiveren Empfang im Stadion Leipzig, als er ihn in den vergangenen Jahren in der Liga erlebt hat. Seit seinem Abschied von RB wurde der Ex-Kapitän dort im Dress von Bayern München und Borussia Dortmund von den Fans regelmäßig ausgepfiffen. "Ich weiß eigentlich nicht, warum, weil ich bei Leipzig immer meine Leistung gebracht habe", sagte Sabitzer. "Das hat mich schon getroffen."

229 Pflichtspiele hat der Mittelfeldmann von 2015 bis 2021 für die Leipziger absolviert. Kein Österreicher spielte öfter für den Red-Bull-Club. Rangnick hatte sich 2014 eines Tricks bedient, um Sabitzer von Rapid loszueisen. Eine zwei Millionen Euro schwere Ausstiegsklausel galt nur für einen Auslandstransfer. Rangnick holte den ÖFB-Kicker also nach Leipzig, um ihn für eine Saison sofort an Salzburg weiterzuverleihen. Sabitzer war daraufhin auch in Hütteldorf zeitweise "persona non grata".

Leipzig war Rangnicks zu Hause

Rangnick war zum Zeitpunkt des Deals als Sportdirektor für beide Red-Bull-Dependancen zuständig. 2015 verlegte der Schwabe den Mittelpunkt seines Wirkens ganz nach Leipzig, war dort Trainer und ebenfalls Sportchef, ehe er sich 2019 als globaler Fußball-Chef von Red Bull anderen Aufgaben widmete. Bis zu seinem Engagement bei Manchester United im Jahr 2021 wohnte Rangnick noch in Leipzig. Von seiner Terrasse aus konnte er die Red Bull Arena sehen, in der das ÖFB-Team zum Auftakt der K.o.-Phase auf die Türkei trifft.

Die Wohnung in Leipzig hat Rangnick mittlerweile verkauft. Mit der Stadt ist der 66-Jährige aber immer noch verbunden - nicht zuletzt wegen seiner Stiftung, die sich der Chancengleichheit von Volksschulkindern in Leipzig verschrieben hat. Drei- bis fünfmal pro Jahr besucht Rangnick laut eigenen Angaben die Stadt in Sachsen. Am Montag macht sich das ÖFB-Team mit dem Bus auf die zweistündige Reise aus dem EM-Teamcamp in Berlin nach Süden.

ÖFB-Stars bei Leipzig

Das Stadion Leipzig, wie die Arena auf dem Standort des alten Zentralstadions bei der EM offiziell heißt, fasst bei Turnierspielen 40.000 Zuschauer. Laimer schnürte dort von 2017 bis 2023 die Schuhe, ehe er sich im Vorsommer ablösefrei dem FC Bayern anschloss. Aktuell verdienen Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald ihr Geld bei RB Leipzig. Beide waren in ihrem ersten Jahr in Sachsen im Gegensatz zum Nationalteam aber nicht Stammspieler.

Ganze 18 Partien in Serie hat Seiwald in der ÖFB-Auswahl zuletzt durchgespielt, bei Leipzig-Trainer Marco Rose kam der Mittelfeld-Rackerer erst im Saisonfinish nach der schweren Knieverletzung seines Landsmannes Xaver Schlager regelmäßig zum Zug. Schlager wäre von Rangnick auch im Nationalteam als Seiwalds Nebenmann vorgesehen gewesen. Ein Anfang Mai erlittener Kreuzbandriss kostete den 26-Jährigen aber seine zweite -Teilnahme.

Baumgartner: "Saison mit Höhen und Tiefen"

Leipzig gab für sein aktuelles ÖFB-Trio fast 60 Mio. Euro an Ablösen aus. Baumgartner avancierte mit einer kolportierten Transfersumme von mehr als 25 Mio. Euro im Vorsommer zum teuersten österreichischen Kicker der Geschichte. Der Offensivmann kam in seiner ersten Saison bei RB auf fünf Ligatore, über die vollen 90 Minuten spielte er aber keine einzige Partie. "Es war in Leipzig eine Saison mit Höhen und Tiefen", sagte Baumgartner. Im ÖFB-Team kannte der 24-Jährige, der bereits bei zwei EM-Endrunden entscheidende Tore geschossen hat, zuletzt nur das Hoch.

(APA/Red)

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