logo



[email protected]

Vor Fußball-EM-Achtelfinale: ÖFB-Team denkt nicht mehr an 6:1-Sieg in Testspiel gegen Türkei

28-06-2024, 16:28

Das ÖFB-Team geht nach dem Gruppensieg bei der EM in Deutschland mit viel Selbstvertrauen in das möglicherweise spannende Achtelfinale am Dienstag in Leipzig gegen die Türkei. Mittelfeldspieler Florian Grillitsch möchte dabei helfen, die Ruhe zu bewahren. Trotz des Erfolgs betont er, dass das Turnier damit nicht von vorne beginnt.

"Aber es ist sicher eine andere Situation in der K.o.-Phase. Das sind Alles-oder-nichts-Spiele, das ist sicher nochmal eine andere Hausnummer", so Florian Grillitsch vor dem Achtelfinale bei der Fußball-EM gegen die Türkei am Dienstag.

ÖFB-Team setzt auf Erfahrung aus Fußball-EM-Achtelfinale 2021

Helfen könnte, dass die halbe ÖFB-Startformation, insbesondere die Offensivabteilung, die Situation bereits von der EM 2021 kennt, als man im Achtelfinale nur knapp dem späteren Europameister Italien unterlegen war (1:2 n.V.). Grillitsch war damals ein Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld, beim laufenden Turnier rutschte er primär wegen der Verletzung von Xaver Schlager in die Startelf. Er bedauere dessen Ausfall. "Aber ich bin glücklich, dass ich die Chance bekommen habe. Ich habe mir das auch ein Stück weit verdient", meinte Grillitsch.

Grillitsch-Lob für verletzten Schlager

Der Hoffenheim-Profi lobte Schlager in den höchsten Tönen. Der Leipzig-Legionär, der dem ÖFB-Team wegen eines Anfang Mai erlittenen Kreuzbandrisses fehlt, sei eine Mischung aus Mittelfeld-Kampfmaschine Nicolas Seiwald und ihm selbst, meinte Grillitsch. "Er ist das Beste von beiden, zwei Spieler in einem. Er ist top gegen den Ball und auch mit dem Ball sehr gut." Bei Grillitsch ist es vor allem seine Ruhe am Ball und in Drucksituationen, die ihm bei den Führungsspielern im ÖFB-Team zu einem sehr hohen Standing verhilft. Der 28-jährige Niederösterreicher hat alle drei bisherigen EM-Partien von Beginn an bestritten, wurde aber jeweils ausgewechselt. Ob er auch gegen die Türken in der Startelf steht, ist offen.

Fußball-EM-Achtelfinale: schmid drängt ins ÖFB-Team

Romano Schmid hatte zuletzt mit einer starken Partie und einem Tor nach Grillitsch-Flanke gegen die Niederlande (3:2) aufgezeigt und drängt ins Team. Dadurch könnte Bayern-München-Balljäger Konrad Laimer vom rechten Flügel weiter zurück ins Mittelfeld-Zentrum rücken. Dort fehlt den Türken ihr Star Hakan Calhanoglu gesperrt. "Das ist der Leader, der Kapitän, der Taktgeber", sagte Grillitsch über den 30-Jährigen vom italienischen Meister Inter Mailand. "Das ist sicher kein Nachteil für uns." Auch physisch sieht Grillitsch die ÖFB-Elf, die vor dem Achtelfinale zudem einen Tag mehr Pause hat als die Türkei, bereit. "Man braucht sich keine Sorgen machen vom Energielevel her, dass wir da nicht am Punkt wieder da sind." Das Ziel ist klar: "Wir wollen so performen wie in den letzten Wochen und weiterkommen."

ÖFB-Team will sich von 6:1-Erfolg "nicht blenden lassen"

Am Freitagvormittag vor dem Training sahen die Spieler bereits Videos von den Türken. Der 6:1-Testspielerfolg vom März soll in den Köpfen keine Rolle mehr spielen. "Daran denken wir überhaupt nicht", versicherte Ersatzstürmer Andreas Weimann. "Das wird ein ganz anderes Spiel vom Druck her." Man sei sich bewusst, dass beim Kantersieg in Wien "alles in unsere Richtung gelaufen" sei, ergänzte Grillitsch. "Wir werden uns davon nicht blenden lassen."

Schon gar nicht wird das Teamchef Ralf Rangnick passieren. Seine Spieler sind voll des Lobes für den ab Samstag 66-jährigen Deutschen. "Der Coach ist einfach ein Macher", sagte Grillitsch. "Wenn er sich etwas in den Kopf setzt oder will, dann nagt er so lange dran, bis es so ist, wie er es will. Wir als Mannschaft sind sehr glücklich, dass wir ihn haben." Laut Weimann bekomme Rangnick mittlerweile auch von außen immer mehr Anerkennung. "Er verdient sich das auch", meinte der 32-Jährige, der mit einem Kurzeinsatz in der Schlussphase gegen die Niederlande sein EM-Debüt gegeben hatte.

Ein Umdenken habe auch in der englischen Öffentlichkeit stattgefunden, schilderte Weimann, der auf der Insel zuletzt beim Zweitligisten West Bromwich Albion stürmte. Rangnicks Zeit als Interimscoach in Manchester (2021/22) sei nicht so gut gelaufen. "Aber das schaut jetzt für Manchester United ein bisschen schlechter aus als für den Trainer. Er bekommt jetzt auch in England mehr Anerkennung." Die Engländer seien laut Weimann froh, frühestens im EM-Halbfinale auf Österreich treffen zu können.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]