Österreichs erste Vorstellung bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Frankreich hat spielerisch kaum geglänzt, doch die Begeisterung der rot-weiß-roten Fans in Düsseldorf blieb ungebrochen.
Etwa 20.000 Fans in Rot-Weiß-Rot unterstützen die Nationalmannschaft bei allen drei Gruppenspielen der in Deutschland. Damit "sind wir bei den Top-Nationen dabei", erklärte ÖFB-Fanvertreter Ingo Mach. Verlässliche Zahlen oder Vergleichsdaten sind allerdings nicht verfügbar. Die vermutlich reisefreudigsten Fans kommen aus Großbritannien.
Laut Günther Marek, Leiter der Task Force UEFA Euro 2024 im Innenministerium, waren rund 20.000 bis 25.000 heimische Fans beim ersten Gruppenspiel der Österreicher gegen Frankreich in Düsseldorf. "Die österreichischen Fans haben in Düsseldorf jedenfalls ein traumhaftes Bild abgegeben. Wie es überhaupt, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, ein tolles Fußballfest ist", sagte Marek. "Die Zahlen sind natürlich nicht eins zu eins auf Berlin übertragbar, wo ja die anderen beiden Gruppenspiele der Österreicher (am Freitag gegen Polen und am Dienstag gegen die Niederlande; Anm.) über die Bühne gehen. Aber es wird sich in Berlin Ähnliches abspielen", zeigte sich der Innenministeriums-Experte überzeugt. "Unsere Fanklubs sind sehr euphorisch, das merkt man schon", betonte Mach, der auch die Abteilung für Fußball und soziale Verantwortung beim ÖFB leitet. Die Verbindung der Fanklubs zum Team und zu den Spielern sei außergewöhnlich eng.
Tickets konnten die Fans ausschließlich über die UEFA erwerben. Genaue Daten, wie viele Karten nach Österreich verkauft wurden, hat die UEFA noch nicht ausgewertet. Jedem teilnehmenden Verband wurde unabhängig davon und zusätzlich ein Kontingent von 11.000 Karten für seine Gruppenspiele zur Verfügung gestellt. Unterschiedliche Fanreise-Pakete für gleich mehrere Österreich-Spiele hat die Ruefa, ein Tochterunternehmen des Österreichischen Verkehrsbüros, geschnürt. "Hier konnten Interessenten aus verschiedenen Anreiseformen (Bus, Zug, Flug), Hotelkategorien und Reisedauer wählen", teilte das Unternehmen mit, das seit 2019 für das Travelmanagement des ÖFB zuständig ist. Der Verkauf der Pakete hatte im Dezember 2023 "mit erfreulich großer Nachfrage" begonnen.
Valide Vergleichswerte von anderen Großevents mit österreichischer Beteiligung gibt es nicht. 2016 dürfte das Reiseaufkommen bei der EM in Frankreich aber auf einem ähnlichen Niveau gewesen sein. Das Innenministerium ging in damaligen Berichten von 60.000 bis 70.000 Menschen aus, die nach Frankreich reisten bzw. reisen wollten. 2021 war bei der Europameisterschaft pandemiebedingt viel weniger Reisetätigkeit möglich. Ein bekanntes Phänomen ist, dass aus Ländern wie England und Schottland Heerscharen von Fans ihren Nationalteams auch folgen, ohne Tickets zu besitzen. Britischen Medien und offiziellen Stellen zufolge werden in Deutschland 500.000 von der britischen Insel erwartet. Auch von an Deutschland grenzenden Ländern wie Polen, Frankreich, Belgien oder den Niederlanden aus ist die Reisetätigkeit - auch dank günstiger Verkehrsverbindungen - massiv.