Das ÖFB-Team trifft in seinem Auftaktspiel der Europameisterschaft am Montag (21.00 Uhr/live auf ServusTV und ARD) in Düsseldorf auf Frankreich, das vom künftigen Real-Star Kylian Mbappe angeführt wird.
Die Schnelligkeit, technische Fertigkeiten und physische Präsenz, die Kylian Mbappe zum Schreck der Verteidigungslinien machen, lernte das ÖFB-Elf bereits vor zwei Jahren in der Nations League kennen, als Mbappe sowohl beim 1:1-Unentschieden in Wien als auch beim 2:0-Sieg in Saint-Denis traf.
Mbappe lehrte Österreichern in Nations League das Fürchten
Im Happel-Stadion wurde der 25-Jährige wegen Kniebeschwerden erst zur Pause beim Stand von 1:0 für Österreich eingewechselt, und sofort wendete sich das Blatt. Mbappe war kaum zu stoppen, so wie auch im zweiten Nations-League-Duell in Frankreich, als er das 1:0 erzielte. "Ich wage die These, wenn Mbappe bei uns gespielt hätte, wäre das Spiel anders ausgegangen, aber leider haben wir keinen Mbappe", sagte Ralf Rangnick damals.
Bilanz
Österreich: Siege, Remis, Niederlagen; Topstar Kylian Mbappe
©APA/Red
Real Madrid holte Mbappe ablösefrei von PSG
Dem ÖFB-Teamchef wäre es nach eigenen Angaben vor einigen Jahren fast gelungen, den Ausnahmestürmer zu RB Leipzig zu holen. "Ich kenne Kylian schon, seit er 15 oder 16 ist. Damals hatte ich ihn schon so gut wie verpflichtet", schilderte Rangnick am Freitag. Vater Wilfrid Mbappe habe ihm seinen Sohn anvertrauen wollen. "Aber nur, wenn ich selber den Trainer gemacht hätte. Das war damals noch nicht der Plan", sagte der Deutsche. Vier Monate später, als der Sportdirektor das Amt dann tatsächlich übernahm, sei der Wechsel nicht mehr möglich gewesen, weil Mbappe bei AS Monaco bereits bei den Profis spielte.
"Zur Zeit ist er wahrscheinlich mit Erling Haaland das Beste, was es im Sturm gibt auf der Welt", meinte Rangnick. Der seit Jahren kolportierte Transfer des Angreifers von Paris Saint-Germain zu Real Madrid wurde Anfang Juni endlich Realität. Mbappe wechselte ablösefrei zum Club von David Alaba. Dafür gab es laut BBC 150 Millionen Euro Handgeld und einen mit insgesamt 75 Millionen Euro dotierten Fünfjahresvertrag. Außerdem kassiert Mbappe zusätzlich, weil er einen Prozentsatz an seinen Bildrechten behalten durfte.
Mbappe glänzte bei PSG als Torjäger
Schon in Paris war der Goalgetter ein Großverdiener. Seine Verlängerung bei PSG 2022 brachte ihm eine Einmalzahlung von 100 Millionen Euro und ein Monatsgehalt von fünf Millionen Euro. 2023 landete der Franzose in der Forbes-Liste der am höchsten bezahlten Sportstars auf Platz drei. Die 180 Millionen Euro, die PSG für den Stürmer 2018 an AS Monaco überwies, bedeuten immer noch den zweitteuersten Transfer der Geschichte. Mbappe dankte es mit Leistung. In den vergangenen sechs Saisonen ging die Ligue-1-Torjägerkrone ausnahmslos an den Kapitän von "Les Bleus", seine 256 Tore für die Pariser machten ihn zum Club-Rekordschützen. Auf den begehrtesten Titel auf Vereinsebene muss Mbappe aber noch warten, ein Champions-League-Triumph blieb ihm bisher verwehrt.
Weltmeistertitel 2018 und Vize-Weltmeister 2022
Dafür gelang ihm im Nationalteam schon als 19-Jähriger der große Wurf: Mbappe krönte sich 2018 mit Frankreich zum Weltmeister, beim 4:2 im Finale gegen Kroatien schoss er ein Tor. Vier Jahre später im WM-Endspiel in Katar netzte Mbappe sogar dreimal - zuletzt war dies in einem WM-Finale dem Engländer Geoff Hurst 1966 geglückt. Am Ende triumphierten dennoch die Argentinier. In der ewigen WM-Schützenliste liegt Mbappe mit zwölf Treffern an sechster Stelle, auf Spitzenreiter Miroslav Klose fehlen noch vier Tore.
Mbappe bei Fußball-EM noch ohne Tor
Weniger gut lief es für Mbappe bei seinem bisher einzigen EM-Turnier. 2021 blieb er ohne Torerfolg und verschoss obendrein beim Achtelfinal-Out im Elferschießen gegen die Schweiz den entscheidenden Penalty. In Deutschland soll alles anders werden. "Ich habe die WM und die Nations League gewonnen, jetzt will ich unbedingt die EURO gewinnen. Das ist der einzige Titel, der mir mit der Nationalmannschaft noch fehlt, und es ist das erste Turnier für mich als Kapitän. Ich will, dass die ganze Nation stolz auf uns ist", sagte Mbappe kürzlich in einem CNN-Interview. Im Vorfeld der Österreich-Partie musste der Neo-Real-Profi allerdings kürzer treten. Mbappe ließ als Vorsichtsmaßnahme wegen leichter Kniebeschwerden das öffentliche Training am Donnerstag aus. Sein Einsatz am Montag ist laut aktuellem Stand jedoch nicht gefährdet.