Gourmet und Nova Rock war zu Beginn noch ein krasser Gegensatz. Inzwischen hat sich dort eine Genussarena etabliert, Haubenkoch Max Stiegl bietet seit sieben Ausgaben qualitatives Essen an - und steht jeden Tag während des Open-Airs selbst vier Stunden in der Food-Truck-Küche. "Der Veranstalter war der Zeit voraus", meinte er im Gespräch mit der APA über die damalige Idee Ewald Tatars, Alternativen zum üblichen Fast Food anzubieten.
"Natürlich haben wir am Anfang Bedenken gehabt", sagte der auch aus dem Fernsehen bekannte Gastronom und Gault-Millau-Koch des Jahres 2021. "Wir haben am Festival einen Gänsekebab um 14, 15 Euro angeboten, das ist schleppend angelaufen. Wir sind aber mitgewachsen mit dem Festival. Man sieht das jetzt mit unseren Smashburgern, Qualität wird geschätzt. Die geschnitzten Pommes sind auch sehr gefragt. "
Man stellt sich einen Haubenkoch eigentlich am Herd in einem feinen Lokal vor, auf den Pannonia Fields wendet Stiegl im Container Burgerlaibchen. "Ich bin Vater dreier Kinder, und das hier ist das wahre Leben, würde ich sagen. Natürlich ist es schön, wenn man im Lokal eine bestimmte Klientel bedient, aber gutes Essen sollte auch für die breite Masse möglich sein. Das ist mir viel wichtiger."
Der Burger, der wirklich köstlich schmeckt, wie eine Kostprobe ergab, kostet am Gelände 15 Euro. "Gutes Essen muss generell nicht teuer sein", betonte Stiegl und führte Spaghetti mit Knoblauch und Pasta Arrabiata als Beispiel an. "Unser Brownie etwa ist aus nachhaltiger Schokolade. Vegan ist er nicht, aber organischer und biodynamischer geht es gar nicht." Auch für die Kollegen aus der Region, die Stände in der Burgenlandarena betreiben, hatte Stiegl Lob parat. "Ich habe hier gestern ein Schmalzbrot gegessen, das war sensationell. Sehr empfehlen kann ich die Palatschinken neben unserem Stand. Die machen vor Ort a la minute den Palatschinkenteig."
Die Reaktionen der Leute seien "nur positiv", sagt der Chef. Aber kommen Rockfans, die hier bei ihm am gegessen haben, auch deshalb in sein Lokal in Purbach? "Ganz viele. Wir sind auch bei einer zweiten Veranstaltung. Beim 24-Stunden-Lauf in Purbach schenken wir Suppe gratis aus. Da sperren wir für einen Tag das Wirtshaus zu. Das ist wie hier über Umwegrentabilität eine super Werbung. Weil man hier und dort ein ganz anderes Publikum erreicht."