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Erste Reaktionen der Parteien zur Trendprognose der EU-Wahl 2024

9-06-2024, 17:21

Die FPÖ konnte laut Trendprognose bei der EU-Wahl 2024 erstmals Platz eins bei einer Bundeswahl belegen, die ÖVP stürzte wie erwartet ab. Das sind die ersten Reaktionen der Parteien.

Die EU-Wahl in Österreich ist geschlagen und sie hat erstmals bei einem bundesweiten Urnengang die FPÖ auf Platz eins gebracht. Mit (laut Trendprognose von 17 Uhr) 27 Prozent dürften die Freiheitlichen ÖVP und SPÖ hinter sich lassen. Die Volkspartei hat hier in einem engen Duell mit 23,5 zu 23 Prozent derzeit knapp die Nase vorn. Grüne und NEOS schaffen wohl beide mit 10,5 Prozent die Zweistelligkeit. Die KPÖ liegt wie die DNA aktuell unter der entscheidenden 4-Prozent-Marke.

FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky "positiv gestimmt"

FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky hat die erste Trendprognose zur EU-Wahl erfreut, wenn auch noch nicht euphorisch kommentiert. "Die Österreicher haben heute ein klares Zeichen gesetzt, dass sie einen ehrlichen Wunsch nach einer positiven Veränderung mit den Freiheitlichen haben", sagte er gegenüber der APA. Der Erfolg sei das Ergebnis "nachhaltiger, glaubwürdiger und konsequenter Arbeit an der Seite der Österreicher". Die Prognose habe die FPÖ "sehr positiv gestimmt", so Vlimsky. "Wir gehen demütig, dankbar und vor allem verantwortungsvoll mit diesem Vertrauensbeweis durch die Wähler um."

Hofer: "Ergebnis wird man auch im Herbst spüren"

Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer hofft, dass sich der Trend für die Freiheitlichen bei der EU-Wahl auch bei der Nationalratswahl fortsetzen wird. "Wir sind jetzt erstmals bei einer bundesweiten Wahl mit Abstand die stärkste Kraft", sagte er zur APA nach der ersten Trendprognose.. "Das zeigt mehr als deutlich, dass sich die Menschen in Österreich Glaubwürdigkeit und Veränderung wünschen. Und das wird man auch im Herbst spüren."

Rauch dankt allen, die "trotzdem" grün gewählt haben

Merkbar erleichtert hat bei den Grünen Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch die nach Wahlschluss am Sonntag um 17 Uhr veröffentlichte Trendprognose zum Ausgang der EU-Wahl in Österreich aufgenommen. Er danke allen, die den Grünen "trotzdem" die Stimme gegeben hätten, also trotz Turbulenzen, Zweifeln an Spitzenkandidatin Lena Schilling und trotz auch danach gemachter Fehler, sagte er in der Wahlzentrale der Grünen im "Metropol" in Wien-Hernals. Es sei ein schwieriger Wahlkampf gewesen, so Rauch, in der letzten Woche sei aber merkbar gewesen, dass die Stimmung gedreht habe, weil den Menschen angesichts der drohenden Oberhand für "Rechtsrechts" wohl klar geworden sei, worum es gehe. Angesichts der nun prognostizierten Mehrheit für die FPÖ in Österreich rief Rauch im Hinblick auch auf die Nationalratswahl im Herbst einmal mehr dazu auf, gemeinsam aufzutreten "gegen die rechte Hetze".

SPÖ-Seltenheim: Mit dritten Platz wären wir nicht zufrieden

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim hat sich zu dem sich abzeichnenden Ergebnis der EU-Wahl vorsichtig geäußert. Es sei offensichtlich "ein sehr knappes Rennen um den zweiten Platz", der lange Wahlabend werde zeigen, wer es schlussendlich für sich entscheidet, betonte er. "Sollten wir Dritter werden, sind wir natürlich nicht zufrieden", so Seltenheim gegenüber der APA im Marx-Palast, wo die Wahlparty der Sozialdemokraten stattfindet.

Nach Feiern war den Anwesenden, die um 17 Uhr den Saal nur spärlich füllten, jedoch nicht zumute. Es handle sich nur um eine Trendprognose, betonte Seltenheim. Zudem müsse man das Ergebnis auch einordnen, fordert er. Denn vor einem Jahr sei die SPÖ in den Umfragen bei 20 Prozent gelegen, jetzt habe man laut Trendprognose immerhin drei Prozent dazugewonnen, meinte der Bundesgeschäftsführer. Egal ob die Partei auf dem zweiten oder dritten Platz landen werden, sieht er bei der Nationalratswahl im Herbst ein Duell zwischen FPÖ und SPÖ um die Kanzlerschaft. Andreas Schieder sei der richtige Kandidat gewesen, betonte Seltenheim. Eine Führungsdebatte um den Parteivorsitz befürchtet er nicht nach dem sich abzeichnenden enttäuschenden Ergebnis. "Wir sind sicher nicht gut beraten, knapp vor der Nationalratswahl denselben Fehler zu machen" wie vor eineinhalb Jahren, so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer.

(APA/Red)

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