Gegen 11.45 Uhr wählte SPÖ-Kandidat Andreas Schieder am Sonntag als letzter der Spitzenkandidatinnen und -Kandidaten bei der EU-Wahl.
Schieder gehe "mit positivem Gefühl" in den heutigen Tag, kritisierte aber die Diskussionskultur während des "Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr über Europa und weniger über (Fehl)Entscheidungen auf Listenplätzen reden hätten können", sagte er in Bezug auf Lena Schilling.
Während des Wahlkampfs habe sowohl die SPÖ als auch er als Person viel Zuspruch erhalten, der sich auch in Wählerstimmen niederschlagen werde, gab sich Schieder bei der Stimmabgabe in Wien-Leopoldstadt optimistisch. Mit den Sozialdemokraten gebe es wieder ein "Europe first" anstatt China, außerdem sei ihm als Naturfreunde-Chef Klimaschutz ein Herzensthema, warb er noch einmal um Stimmen. "Es ärgert mich, in einem Land zu leben, in dem die Regierung immer wieder EU-Pläne blockiert", versuchte er den Grünen ihr Steckenpferd abzunehmen.
Zu einem möglichen Rechtsruck in Europa wollte sich Schieder "aus Respekt vor der Wahl" nicht äußern, denn dieser gebiete es "keine Spekulationen anzustellen". Ein EU-Austritt, "wie er von FPÖ-Chef Kickl immer wieder ins Spiel gebracht wird", sei aber ein großer Fehler. Kritik hatte er auch für die Medien übrig, deren Interesse an Europa "viel zu schwach" sei, und nur vor EU-Wahlen aufkomme. Bevor es für Schieder und die anderen Spitzenkandidaten in das Haus der EU zur Trendrechnung geht, "gehe ich noch mit dem Team auf ein Schnitzel".