Marco Pogo wird im April viel zu tun haben. 14 Konzerte stehen im Terminkalender des Musikers und Kabarettisten. Auftreten wird er in Linz genauso wie zum Beispiel in Weitra und zwischendurch auch in Stuttgart (Deutschland).
Marco Pogo wird im April viel zu tun haben. 14 Konzerte stehen im Terminkalender des Musikers und Kabarettisten. Auftreten wird er in Linz genauso wie zum Beispiel in Weitra und zwischendurch auch in Stuttgart (Deutschland).
Vielleicht ist das auch schon eine Erklärung dafür, dass sich Marco Pogo als Politiker namens Dominik Wlazny schwertut, politisch groß durchzustarten. Vor drei Monaten hat er angekündigt, mit seiner Partei, der Bierpartei, bei der Nationalratswahl anzutreten, wenn es gelingt, bis Ende April auf 20.000 zahlende Mitglieder und damit auch genügend Geld für eine Kampagne zu kommen. Erreicht ist dieses Ziel noch nicht einmal zur Hälfte. Sprich: Im verbleibenden Monat müsste sich der Zustrom vervielfachen. Wenn sich Wlazny jedoch lieber darauf konzentriert, Künstler zu sein, wird das kaum klappen können.
Das Potenzial wäre riesig: Bei Wahlen am kommenden Sonntag würde es die Bierpartei locker ins Hohe Haus oder auch in den Wiener Gemeinderat schaffen. Vor allem in der Bundeshauptstadt könnte sehr viel möglich sein. Das hat man schon bei der Bundespräsidenten-Wahl 2022 gesehen: Da hat Wlazny hier mit 10,7 Prozent sogar etwas mehr Stimmen zusammengebracht als der Freiheitliche Walter Rosenkranz (10,4 Prozent).
All das verleitet offenbar jedoch zu Trugschlüssen: Der 37-Jährige wird nicht so sehr unterstützt, weil er Hoffnung auf eine bessere Politik macht. Wie auch? Inhaltlich bleibt er vage, ja bemüht er sich nicht einmal um Reformprogramme. Der Zuspruch für ihn resultiert eher aus einer Absage an andere; an Korrupte, an Hetzer, aber auch an Pragmatiker, die eigene Anhänger mit Zugeständnissen enttäuschen, die sie machen, um an der Macht sein zu können. Damit gemeint sind Grüne, von denen sich anteilsmäßig ähnlich viele Wählerinnen und Wähler abwenden wie von den Türkisen.
Das macht Wlazny stark: Er wirkt einfach sauber, unverbraucht und ehrlich. Man kauft ihm ab, dass er es gut meint. Das reicht. Es ist aber nicht genug, um auf Dauer erfolgreich sein zu können, ja es ist nicht einmal genug, um eine Massenbewegung bilden zu können, die aus engagierten Leuten besteht, die einen Mitgliedsbeitrag zahlen und für die Bierpartei rennen in einem Wahlkampf. So weit reicht die Unterstützung halt doch nicht.
Das könnte Wlazny eine Warnung sein: Wenn er wirklich in den Nationalrat oder in den Wiener Gemeinderat kommen und sich dort halten will, muss er sich anstrengen. Dann muss er mehr sein als bloß kein klassischer Politiker. Dann muss er zeigen, wie er es anlegen würde. In Sachen Teuerungsbekämpfung genauso wie in Bezug auf Integration oder Jugendkriminalität; oder in Bezug auf Korruption oder Gesundheit, um ein paar von vielen Bereichen zu nennen, in denen es unter Wählerinnen und Wählern eine Sehnsucht nach Veränderungen geben könnte.
Johannes Huber betreibt den Blog – Analysen und Hintergründe zur Politik