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WHO schlägt wegen Cybermobbing bei Kindern Alarm

28-03-2024, 05:00

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde jedes sechste Schulkind zwischen elf und 15 Jahren im Jahr 2022 auf Online-Plattformen gemobbt. Das stellt eine Zunahme von drei Prozentpunkten in einem Zeitraum von vier Jahren dar, wie eine Studie zeigt, die am Mittwoch in Kopenhagen veröffentlicht wurde.

"Dieser Bericht ist ein Alarmsignal, das uns nötigt, gegen Gewalt vorzugehen, wann und wo sie entsteht", betonte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge.

Cybermobbing seit Beginn der Corona-Pandemie gestiegen

Der Anteil körperlicher Übergriffe blieb den Studienergebnissen zufolge mit elf Prozent nahezu stabil, er lag vier Jahre zuvor bei zehn Prozent. Die virtuellen Formen der Gewalt unter Gleichaltrigen nahmen demnach jedoch seit Beginn der Corona-Pandemie stark zu, zeigte der zweite HBSC-Bericht. Der aktuelle Bericht bezieht sich auf Daten für den Zeitraum 2018 bis 2022.

Etwa jedes achte Schulkind im Alter von elf bis 15 Jahren gab an, schon einmal selbst jemanden im digitalen Raum gemobbt zu haben. Ein signifikanter Anstieg: Während elf Prozent der Buben im Bericht 2018 angaben, jemanden im digitalen Raum schikaniert zu haben, stieg dieser Anteil nun auf 14 Prozent. Bei Mädchen nahm die Zahl von sieben auf neun Prozent zu.

"Da junge Menschen bis zu sechs Stunden am Tag online verbringen, können selbst kleine Veränderungen der Mobbing-Raten tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Tausender Menschen haben", betonte Kluge. Laut der neuen Studie gaben 15 Prozent der Buben und 16 Prozent der Mädchen an, in den vergangenen Monaten mindestens einmal online belästigt worden zu sein.

WHO für bessere Aufklärung bei Cybermobbing

Der Bericht fokussierte sich auf die Muster von Mobbing und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen. Dazu wurden Daten von mehr als 279.000 jungen Menschen ausgewertet. Für die HBSC-Studie werden alle vier Jahre Elf- bis 15-Jährige befragt. Die jüngste Umfrage 2021/2022 wurde in 44 Ländern und Regionen Europas, Zentralasiens und Kanadas durchgeführt, darunter auch Österreich. Die HBSC-Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Die höchsten Raten von Cybermobbing wurden bei Buben in Bulgarien, Litauen, Polen und Moldau verzeichnet, die geringsten Anteile bei Buben in Spanien. Der Wohlstand der Eltern hatte nach der Studie keinen oder kaum einen Einfluss. Lediglich in Kanada waren Mädchen aus ärmeren Familien deutlich häufiger von Cybermobbing betroffen als Mädchen aus reicheren Familien.

"Es ist notwendig, der verschiedenen Formen von Gewalt unter Gleichaltrigen besser zu untersuchen", heißt es in dem Bericht. Junge Menschen aber auch Familien und Schulen müssten besser über Cybermobbing und dessen Auswirkungen aufgeklärt werden. Zudem sollten Onlinedienste besser reguliert werden, um die Gefährdung dieses Phänomen zu begrenzen. Manche Mobbingopfer leiden der Studie zufolge unter Kopf- und Bauchschmerzen bis hin zu Angstzuständen und Depressionen. Die Folgen spüren viele Betroffene auch noch Jahre später.

(APA/Red)

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