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"Klares Signal": Österreichs Botschafter bei Nawalny-Begräbnis

29-02-2024, 15:22

Österreichs Botschafter in Moskau, Werner Almhofer, wird beim Begräbnis von Alexej Nawalny in Russland dabei sein.

Österreichs Botschafter in Moskau, Werner Almhofer, wird am Freitag die Republik beim Begräbnis von Alexej Nawalny in einem Moskauer Außenbezirk vertreten. Das teilte eine Sprecherin des Außenministeriums der APA am Donnerstagnachmittag mit. Von weiteren hochrangigen Österreichern, die dem verstorbenen russischen Oppositionsführer vor Ort die letzte Ehre erweisen wollen, war nichts bekannt. Grünpolitikerin Ewa Ernst-Dziedzic erhielt kein russisches Visum und gedenkt in Wien.

Nawalny-Begräbnis mit Österreichs Botschafter

"In Abstimmung mit unseren EU-Partnern wird Österreich bei der Beisetzung von Alexej Nawalny durch Botschafter Werner Almhofer vertreten. Die Teilnahme des protokollarisch höchsten Vertreters Österreichs in Russland ist ein klares Signal an das russische Regime", erklärte die Sprecherin. Sie kündigte an, dass Almhofer im Namen der Republik auch einen Kranz niederlegen werde.

Österreich habe zum Tod von Nawalny sowohl auf Ebene der Staatsspitze als auch seitens der Bundesregierung unmissverständlich Stellung bezogen. Die russische Seite habe darauf "mit Wehleidigkeit reagiert", kommentierte sie.

Kein Visum für Ernst-Dziedzic

Die russische Botschaft in Wien hatte am Mittwochnachmittag die außenpolitische Sprecherin der Grünen im Nationalrat, Ernst-Dziedzic, wissen lassen, dass sie nicht rechtzeitig ein Visum für den Besuch des Begräbnisses bekommen werde. Sobald der Zeitpunkt des Begräbnisses klar gewesen sei, habe sie die russische Botschaft um einen Termin zur Ausstellung eines Visums ersucht, erzählte Ernst-Dziedzic am Mittwochabend der APA. Auch das österreichische Außenministerium sei mit der russischen Botschaft in Kontakt gewesen und habe sich darum bemüht, dass sie dieses Visum bekomme. "Doch dann kam die Antwort direkt an das Außenministerium: Nein, das geht nicht", sagte sie.

Als Nationalratsabgeordnete sei ihr Derartiges noch nie passiert, die Erteilung von Visa für Personen mit diplomatischen Reisepässen sei Formsache und es habe nie Verzögerungen gegeben, erläuterte die Politikerin. Sie will nun am Freitag zeitgleich mit dem Beginn des Begräbnisses in Moskau um 12.00 Uhr (MEZ) vor der russischen Botschaft in Wien einen Kranz niederlegen, um Nawalnys zu gedenken. "Alexej Nawalny war vor allem eines: Jemand, der für ein freies und unabhängiges Russland gekämpft hat", so Ernst-Dziedzic laut einer Aussendung am Donnerstag.

Russische Botschaft: "Stellen telefonisch keine Visa aus"

In der russischen Botschaft in Wien selbst erklärte man am Donnerstagnachmittag die Nichtausstellung eines Visums für die Politikerin mit formalen Gründen. "Es gab keinen offiziellen Visaantrag, sondern nur einen Anruf. Und wir stellen telefonisch keine Visa aus. Das macht auch die österreichische Botschaft in Moskau nicht", kommentierte ein Botschaftssprecher gegenüber der APA. Weitere Nachfragen wollte er nicht beantworten.

(APA/Red)

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