Heuer am 2. April beginnt mit dem Palmsonntag die Karwoche. Sie ist als Abschluss der Fastenzeit nicht nur eine Zeit der Besinnung, sondern auch der Bräuche - ebenso wie das Osterfest selbst.
Viele christliche Traditionen gehen auf heidnische Kulte zurück. Am Mittwoch oder Gründonnerstag wird traditionell die sogenannte Chrisam-Messe, der Ölweih-Gottesdienst, gefeiert. Dabei werden die heiligen Öle geweiht, die im Laufe des Kirchenjahres bei der Spendung von Taufe, Firmung, Krankensalbung und Priesterweihe verwendet werden. Chrisam besteht aus Olivenöl mit einem Zusatz aromatischer Stoffe.
Ostern: Ratschen am Gründonnerstag
Am Gründonnerstag (vom althochdeutschen "Greinen" für "Weinen") und Karfreitag ("Kar" oder althochdeutsch "kara" bedeutet "Klage" und Kummer", Anm.) wird zunächst einmal geratscht. Weil der Überlieferung nach die Glocken nach Rom geflogen sind, ersetzt das knatternde Geräusch der "Ratschen" aus Holz zu Mittag und
zum Vesperläuten die Funktion der Glocken. Am Abend wird in vielen
Pfarren die "Fußwaschung" vollzogen. Sie ist auch ein Zeichen des
Willkommens.
Karsamstag beginnt mit dem Holen des Weihfeuers
Der Karsamstag beginnt in einigen Gebieten mit dem
Holen des Weihfeuers. Dazu dienen trockene Schwämme. Im burgenländischen
St. Martin/Raab wird die Asche des geweihten Feuers auf die Äcker
gestreut. Das verspricht eine reiche Ernte.
Ab den Mittagsstunden ziehen Jung und Alt zur Fleischweihe. Dieser Brauch ist aus dem benachbarten Slowenien "zugewandert" und vor allem in Kärnten heimisch. Die gesegneten Speisen symbolisieren einerseits Christi Auferstehung, andererseits das Frühjahr als Jahreszeit der wiedergewonnenen Kraft der Sonne.
Osterfeuer am Karsamstag
Unter
diesem Aspekt sind auch die Osterfeuer zu sehen, die am Abend des
Karsamstags entzündet werden. Dieser Brauch ist, wie viele in der
katholischen Kirche, auf alte heidnische Riten zurückzuführen. Vorgänger
des Osterfeuers sind die Frühlingsfeuer der Germanen. Das höchstgelegene Osterfeuer wird übrigens in Tirol auf dem 3.200 Meter hohen Mittagskogel entzündet.
Am
Ostersonntag verkünden Böller: "Christ ist erstanden!" Nach der
Ostermesse veranstalten viele Gemeinden eine gemeinsame Suche nach den
Ostereiern. Dieser Brauch hat im salzburgischen Mauterndorf besondere
Tradition.
Ei zu Ostern steht im Mittelpunkt von Bräuchen
Das Ei steht zu im Mittelpunkt von Bräuchen, die ein Kräftemessen sind. "Eierpecken" - mit einem Geldstück wird nach dem Ei geworfen - und "Eierturtschen" - mit den Eiern wird Spitze gegen Spitze und Boden gegen Boden gestoßen - sind nicht nur bei Kindern beliebt, sondern auch Erwachsene "rittern" begeistert.
Auch der Osterhase hoppelt nicht von ungefähr durch die Gegend. Meister Lampe, Begleiter der griechischen Liebesgöttin Aphrodite, ist bis heute ein Eros-Symbol. Das beste - nicht religiöse - Beispiel sind die "Bunnys", "Trademark" des Männermagazins "Playboy".