Bei den 95. Oscars gab es einen großen Gewinner: Die Indie-Sci-Fi-Komödie "Everything Everywhere All at Once" räumte bei den Oscars deutlich ab und holte insgesamt sieben der begehrten Goldstatuetten.
Bei der in Hollywood setzte sich das Werk des 35-jährigen Regieduos Daniel Scheinert und Daniel Kwan breitflächig gegen die Konkurrenz durch und wurde als bester Film ausgezeichnet. Neben der Königskategorie erhielt die Produktion auch den Regieoscar und Michelle Yeoh die Ehrung als Hauptdarstellerin. Insgesamt konnte das Werk sieben Oscarstatuetten mit nach Hause nehmen.
Ke Huy Quan und Jamie Lee Curtis konnten dabei
die beiden Nebenrollenkategorien für sich entscheiden, womit "Everything
Everywhere All at Once" letztlich drei der vier Darstellersparten
dominierte. Lediglich bei den männlichen Hauptdarstellern, wo die
Komödie nicht nominiert war, setzte sich Brendan Fraser durch. Der
54-Jährige wurde für seine Comebackrolle in Darren Aronofskys
Theateradaption "The Whale" ausgezeichnet, in der er einen sterbenden,
adipösen Hochschullehrer spielt.
"Everything Everywhere All at
Once" indes holte sich auch die Sparten Originaldrehbuch und Schnitt.
Somit ging die österreichische Hoffnungsträgerin Monika Willi leer aus.
Die Editorin war für den Schnitt von Todd Fields Drama "Tár" nominiert
gewesen, das keine seiner sechs Nominierungen in einen Oscar ummünzen
konnte. Der zweite große Verlierer des Abends ist die irische Parabel
"The Banshees of Inisherin", die keine ihrer neun Nominierungen in eine
Statuette umsetzen konnte.
Durchaus zufrieden sein können hingegen
die Macher des deutschen Antikriegsdramas "Im Westen nichts Neues", das
ebenfalls neunfach nominiert war und vier Trophäen nach Europa
zurücknimmt. Neben der Kamera, der Musik und dem Produktionsdesign
gehörte dazu auch die Ehrung als bester internationaler Film. "Ohne dich
wäre niemand von uns hier", zollte Regisseur Edward Berger seinem Wiener Hauptdarsteller Felix Kammerer Respekt, der zur Würdigung mit auf die Bühne des altehrwürdigen Dolby Theatres gekommen war.
Drei
weitere Österreicher, die sich zumindest indirekt über den Oscarabend
freuen konnten, waren die Kameramänner Niki Waltl, Simon Fraissler und
Daniel Dajakaj, die für das Bild des Dokumentarfilms "Navalny" von
Daniel Roher verantwortlich zeichneten, der als bester Dokumentarfilm
ausgezeichnet wurde. Das war vielleicht der einzige politische Moment
einer sonst eher traditionell aufgezogenen und gediegenen Gala, durch
die Komiker Jimmy Kimmel geführt hatte.