Die Salzburger Bierpartei könnte bei der Salzburg-Wahl im Flachgau auf dem Stimmzettel stehen. Doch mit der Bierpartei von Marco Pogo, der bei der Bundespräsidentenwahl kandidierte, hat die Partei nichts zu tun.
Der Wahlkampfmanager der "Salzburger Bierpartei" (SBP), die bei der antreten will, Paul Estrela sieht die Partei gegenüber der APA als kleine Gruppe engagierter Künstler und Freiberufler, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die demokratischen Grundkenntnisse zu stärken.
"Wir wollen vor allem Werbung dafür machen, wählen zu gehen, sich mit Politik zu beschäftigen und sich politisch zu engagieren." Dabei wolle man bei der Salzburger Bierpartei auch die allgemeine Proteststimmung und die Popularität einzelner Protestparteien in Frage stellen. "Wir sind überzeugt, eines der besten politischen Systeme der Welt zu haben, aber die Kenntnis, wie man es bedient, wie man sich einbringt, ist abhanden gekommen." Zugleich sehe sich die Salzburger Bierpartei nicht als tagespolitische Fraktion. "Dazu fehlt das Know-how."
Mit Bier als Getränk habe man nur so viel zu tun, als dass die zentralen Protagonisten der Salzburger Bierpartei gerne Bier trinken. "Es ist ein österreichische Volksgetränk, aber mit dem Zelebrieren des Bierkonsums haben wir nichts am Hut", so Estrela, der in Salzburg etwa als Manager der österreichischen Song-Contest-Starter "The Makemakes" und als Geschäftsführer der Stille Nacht GmbH im Jubiläumsjahr 2018 in Erscheinung getreten ist.
Wer die Salzburger Bierpartei anführt, wollte er heute nicht sagen. Die derzeit erste Position auf der bei der Landeswahlbehörde eingereichten Liste erfülle nur "platzhalterische Gründe". Die "Salzburger Bierpartei" sei jedoch kein Spaß- oder Kunstprojekt und verfolge einen ernsthaften Anspruch. Als ein Ziel nannte Estrela heute die Verdoppelung der Schulstunden für das Fach politische Bildung. Zugleich räumte er ein, bei der Wahl "in Wirklichkeit" keine Chance zu haben.
Einer möglichen rechtlichen Auseinandersetzung mit der Bierpartei Österreich von Bundespräsidentschaftskandidat Dominik Wlazny alias Marco Pogo sah er heute gelassen entgegen. Diese hatte am Mittwoch gegenüber der APA jeden Zusammenhang mit der Salzburger Partei von sich gewiesen und weitere Schritte angekündigt. Die Marke "Bierpartei" bzw. der Verkehr der Marke seien geschützt. "Wir haben kein Interesse, jemals bundesweit aktiv zu werden und haben überhaupt nichts mit der Bierpartei Österreich zu tun", sagte dazu Estrela.