Unter den Toten dort sind auch zwei Österreicher. In Syrien starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungs-NGO Weißhelme über 1.700 Menschen.

Unter den Toten dort sind auch zwei Österreicher. In Syrien starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungs-NGO Weißhelme über 1.700 Menschen.
TURKEY-SYRIA-QUAKE © APA/AFP
Wie das Außenministerium Dienstagmittag mitteilte, wurden die beiden Österreicher in der Provinz Kahramanmaras in Anatolien tot geborgen. Weitere Vermisste gäbe es aktuell nicht. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien mehr als 30.000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen des Pacific Disaster Centers, einer US-Organisation für Katastrophenhilfe, sind insgesamt rund 23 Millionen Menschen betroffen. Im Erdbebengebiet suchen Retter weiter unter großem Zeitdruck nach Überlebenden unter den Trümmern eingestürzter Häuser.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief den Notstand in den betroffenen Gebieten aus. Er gelte für drei Monate in zehn Provinzen im Süden des Landes, sagte Erdogan am Dienstag. Zugleich erklärte er die Region zum Katastrophengebiet. International lief die Hilfe an, erste Teams auch aus Österreich trafen im Katastrophengebiet ein. 70 Länder hätten inzwischen ihre Unterstützung bei den Such- und Rettungsmaßnahmen angeboten, sagte Erdogan. Die Regierung plane zudem, Betroffene vorübergehend in Hotels in der westlich gelegenen Tourismusmetropole Antalya unterzubringen.
Die Zahl der Toten dürfte Experten zufolge weiter steigen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, befürchtet, dass Tausende Kinder darunter sein dürften. Das Beben in der Türkei war das Schwerste seit einem Beben ähnlicher Stärke im Jahr 1999, bei dem mehr als 17.000 Menschen ums Leben kamen. "Es ist ein Wettlauf mit der Zeit", sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Jede Minute, jede Stunde, die verstreicht, schmälert die Chancen, noch jemanden lebend zu finden."
Während in der Türkei Hilfe großflächig angelaufen ist, warten viele Betroffene in Syrien auf Rettungsteams. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte die Öffnung aller Grenzübergänge, um auch in Syrien schnellere Hilfe zu ermöglichen.
Am Dienstag reisten auch 85 Soldatinnen und Soldaten der "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) in die Türkei, um dort Verschüttete zu retten. Neben den Bundesheerkräften wird Österreich nach einer Anfrage der Türkei beim Zivilschutzmechanismus der Europäischen Union ein Team aus Vorarlberg in das Gebiet schicken. Bei den 25 Spezialisten handelt es sich um Feuerwehrleute, vier Hundeführer der Bergrettung mit speziell ausgebildeten Hunden sowie um drei Notärzte. Derzeit wird der Transport in die Türkei organisiert, das insgesamt 32-köpfige Team mit weiteren Helfern aus anderen Teilen Österreichs reist im Laufe des Tages Richtung des Einsatzgebiets in Kahramanmaras, hieß es auf der Facebook-Präsenz der österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.
In der Nacht auf Montag hatte ein erstes Beben der Stärke 7,9 die Grenzregion erschüttert. Am frühen Montagnachmittag folgte dann ein weiteres Beben mit einer Stärke von 7,7. Nach Angaben des European Mediterranean Seismological Centre erschütterte Dienstagfrüh ein weiteres Erdbeben der Stärke 5,6 die Zentraltürkei.
(APA/Red)
