Nach dem Überraschungserfolg der Krimikomödie "Knives Out" mit Ex-Bond Daniel Craig 2019, veröffentlichte Netflix nun den Nachfolger "Glass Onion: A Knives Out Mistery" am 23. Dezember 2022.
Innerhalb von nur drei Tagen seit Veröffentlichung am 23. Dezember wurde die Krimikomödie bei Netflix in mehr als 30 Millionen Haushalten angeschaut und verzeichnete 35 Millionen Aufrufe, wie der Streamingdienst mitteilt. Dieser hat die Rechte an der Fortsetzung, die nur kurz im Kino zu sehen war.
"Glass Onion" auf Netflix hatte über 30 Mio. Zuseher in drei Tagen
"Bei den Dreharbeiten (zum ersten Film) haben wir nervös darüber gesprochen und gesagt: Wenn das funktioniert, sollten wir vielleicht einen weiteren drehen", erzählt Craig jüngst im dpa-Interview: "Wir fanden, dass wir etwas Witziges gemacht hatten, aber wer weiß? Dass wir es lustig finden, heißt ja nicht, dass es wirklich lustig ist." Doch "Knives Out" kam bei Kritikern und Publikum so gut an, dass sich Streaminggigant Netflix die Rechte für "Glass Onion" und gleich eine weitere Fortsetzung sicherte.
Daniel Craig zum zweiten Mal in der Rolle von Detektiv Benoit Blanc
In "Glass Onion: A Knives Out Mystery" spielt Craig zum zweiten Mal und mit sichtbarem Vergnügen den kauzigen Detektiv Benoit Blanc mit dem komischen Südstaaten-Akzent. Dieses Mal erfährt das Publikum auch etwas über sein Privatleben. Blanc lebt nämlich in einer Beziehung mit einem Mann. Wer seinen Partner spielt? Das ist einer von mehreren amüsanten Cameo-Auftritten, die nicht verraten werden sollen. "Wer würde nicht mit ihm zusammen leben wollen?", scherzt Craig über den bekannten Star.
Cameo-Auftritt von "Mord ist ihr Hobby"-Ikone Angela Lansbury
Zunächst
langweilt sich Blanc während der Pandemie. In der Badewanne plaudert
der Ermittler via Zoom mit Freunden, darunter die "Mord ist ihr
Hobby"-Ikone Angela Lansbury in ihrer letzten Rolle - als sie selbst.
Dann erhält Blanc eine Einladung des Milliardärs Miles Bron (Edward
Norton). Während eines Wochenendes auf dessen dekadenter Privatinsel in
Griechenland soll er einen fiktiven Mordfall lösen.
Milliardär Miles Bron wird von Edward Norton gespielt
Bron hat seine
alte Clique eingeladen. Ex-Model Birdie Jay (Kate Hudson), die mit
ihrer PR-Beraterin anreist, Internetstar Duke (Dave Bautista) mit seiner
jungen Freundin, Politikerin Claire (Kathryn Hahn) und der
Wissenschafter Lionel (Leslie Odom Jr.) haben sich längst auseinander
gelebt. Überraschend erscheint auch Andi Brand (Popstar Janelle Monáe),
die mit Bron eine Rechnung offen hat.
Glass Onion: Echter Todesfall statt fiktiver Mord
Statt des fiktiven Mordes,
gibt es einen echten Todesfall. Aber war das Opfer wirklich die
Zielperson? Benoit Blanc versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Der
Ermittler aus den Südstaaten - Craig hat in der englischen
Originalfassung wieder einen witzigen, übertriebenen Akzent - stellt
fest, dass fast jeder eine sprichwörtliche Leiche im Keller hat - und
damit auch jeder auf der Insel verdächtig ist.
Netflix-Film im Stil alter Agatha-Christie-Verfilmungen
Wie beim Vorgänger "Knives Out" hat Krimifan Rian Johnson mit "Glass Onion"
ein Whodunit im Stil alter Agatha-Christie-Verfilmungen gedreht.
Aufgrund der schönen Kulissen und des angenehm sonnigen Urlaubsflairs
auf der Insel werden gelegentlich Erinnerungen an Guy Hamiltons "Das
Böse unter der Sonne" (1982) wach, in dem Peter Ustinov als Hercule
Poirot auf Mallorca einen Mörder suchte.
Spielfreude des bunten Ensembles ist spürbar
Die Spielfreude des
bunten Ensembles ist spürbar. "Wahrscheinlich sehen wir irgendwann
haufenweise Out-takes von dem Film", meint Craig. "Manchmal war es
schwierig, nicht zu lachen." Der Brite, der offenbar froh ist, dass
seine Zeit als James Bond vorbei ist, hat sichtbar Spaß an der Figur
Blanc. Es ist köstlich anzusehen, wie der extravagant gekleidete
Detektiv in manchen zwischenmenschlichen Situationen überfordert zu sein
scheint und einige tollpatschige Momente durchlebt, während er seine
Umgebung analysiert und scharfsinnig kombiniert.
"Glass Onions" ist gespickt mit raffinierten Dialogen und Gags
Der Film ist
gespickt mit raffinierten Dialogen, kleinen Gags, Anspielungen, Easter
Eggs, Cameos und Details, die man erst beim wiederholten Anschauen
bemerkt. "Die Leute schauen ihn hoffentlich ein zweites Mal", sagt
Craig. "Und dann versteht man erst Dinge, die ich am Anfang des Films
mache. Es ist zu Beginn nicht offensichtlich und vielleicht irgendwie
beunruhigend, aber da steckt ein Plan dahinter." Der Krimi gewinnt
dadurch, selbst wenn man die Auflösung schon kennt. Einer Steigerung der
Zugriffszahlen steht also nichts im Wege.