Kroatien beendet die Fußball-WM in Katar nach einem 2:1-Erfolg über Marokko als Dritter.
Kroatien setzte sich am Samstag im "kleinen Finale" in Al Rayyan gegen das Überraschungsteam aus Marokko in einem packenden Spiel mit 2:1 (2:1) durch. Für das kroatische Nationalteam ist es nach dem Vize-WM-Titel vor vier Jahren die nächste Top-Platzierung bei einer WM-Endrunde. Marokko schnitt trotz der Niederlage mit Platz vier besser als jedes afrikanische Team zuvor ab.
Trainer
Dalic warf im Vorfeld des Spiels die Rotationsmaschine an und
veränderte seine Startelf gleich auf fünf Positionen. Unter anderem nahm
der angeschlagene Marcelo Brozovic auf der Bank Platz, im Sturmzentrum
startete Marko Livaja. Ivan Perisic agierte diesmal als
Linksverteidiger. Marokko hatte im Vorfeld des Spiels zwei Ausfälle zu
beklagen. Der angeschlagene Kapitän Romain Saiss stand zwar im Kader,
Bayern-Legionär Noussair Mazraoui musste gänzlich passen.
Das
Spiel um Platz drei startete mit einem Aufreger und zwei Treffern in den
ersten zehn Minuten höchst intensiv. Zunächst traf Marokkos Tormann
Yassine Bounou bei der Spieleröffnung den Ball nicht richtig und
beförderte ihn beinahe ins eigene Tor (3.). Wenig später landete das
Spielgerät dann erstmals im Netz. Nach einer einstudierten
Freistoßvariante über Luka Modric und Perisic köpfelte der erst
20-jährige Gvardiol aus rund zehn Metern unhaltbar ein (7.) und
arrangierte zum jüngsten kroatischen Torschützen bei
Weltmeisterschaften.
Die Führung hielt allerdings nicht lange, postwendend hatte Marokko die passende Antwort - ebenfalls nach einer Standardsituation - parat. Eine unglückliche Verlängerung von Lovro Majer landete direkt auf dem Kopf von Dari und dieser nickte aus kurzer Distanz ein (9.). In der Folge hielten beide Teams das Tempo hoch. Aufseiten der Kroaten vergab Kramaric per Kopf (18.), später klärte Bounou einen Schuss von Modric im zweiten Anlauf (24.). Die Marokkaner kamen über den auffälligen Hakim Ziyech, der zwei Mal Youssef En-Nesyri gut in Szene setzte, zu gefährlichen Szenen (29., 37.). Aber das sollte es in einer packenden ersten Hälfte noch nicht gewesen sein. Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Orsic mit einem platzierten Schlenzer für die erneute Führung der Kroaten (42.).
Auch nach Wiederbeginn
wurde es sofort brenzlig. Ein abgefälschter Schuss von Orsic ging nur
haarscharf an der kurzen Stange vorbei (47.). In der Folge nahm das
Niveau des Spiels etwas ab, beide Mannschaften zollten wohl dem
intensiven Programm der WM Tribut. Bei Marokko mussten mit dem
Torschützen Dari und Jawad El Yamiq beide Innenverteidiger angeschlagen
vom Feld.
Nach einem klaren Foulspiel von Sofyan Amrabat an
Gvardiol im Strafraum blieb die Pfeife des katarischen Schiedsrichters
Abdulrahman Al Jassim stumm, auch der VAR schritt nicht ein (74.). Mateo
Kovacic hatte die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, sein Abschluss
kullerte am Gehäuse vorbei (87.). Marokko vergab kurz vor dem
Schlusspfiff durch En-Nesyri die einzig hochkarätige Möglichkeit in
Hälfte zwei (96.).