Eine leichte Rezession dürfte Österreich laut OeNB zum Jahreswechsel erleben.
Laut Nationalbank (OeNB) wird das Wirtschaftswachstum in der Jahresfrist im letzten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 negativ sein. Für das Gesamtjahr heuer geht die OeNB aber von einem kräftigen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,9 Prozent aus. Für das kommende Jahr wird dann nur ein leichtes Plus von 0,6 Prozent vorausgesagt. Die Inflation soll 2023 bei 6,5 Prozent liegen, nach 8,6 Prozent heuer.
Die OeNB erwartet ein leichte Rezession zum Jahreswechsel
Der BIP-Rückgang zum Jahreswechsel dürfte "weder lange noch tief ausfallen", entwarnt die Nationalbank. Die Wirtschaftsflaute sei auf eine geringere Produktion in der Industrie seit Jahresmitte zurückzuführen. Das herstellende Gewerbe leide unter den hohen Energiekosten, der sinkenden Kapazitätsauslastung und den steigenden Finanzierungskosten. Im dritten Quartal habe der Dienstleistungssektor das Minus bei der Industrie noch ausgleichen können (wegen der Erholung im Tourismus), zum Jahresende nicht mehr.
Lage sollte sich 2024 langsam normalisieren
Ab 2024 soll sich die
Lage dann langsam normalisieren. Hier wird ein Wachstum von 1,7 Prozent
erwartet, die Teuerungsrate sieht die OeNB bei 3,6 Prozent. Im Folgejahr
2025 soll die Wirtschaft dann nochmals um 1,6 Prozent wachsen bei einer
Inflation von 2,9 Prozent.
Akutelle Inflation wird von Energiepreisen getrieben
Getrieben wird die aktuelle Inflation
vor allem durch die Energiepreise. Die Energie allein sei 2022 um 41
Prozent teuerer geworden. In den kommenden Jahren soll es nurmehr ein
Plus von 9,5 Prozent (2023), 2,6 Prozent (2024) und einem Prozent (2025)
geben. Die Preisanstiege bei der Energie hätten zudem in den Jahren
2021 und 2022 zu einem Einkommenabfluss ins Ausland von 13 Milliarden
Euro geführt.
Rezession habe keinen großen Einfluss auf Arbeitslosigkeit
Wegen dem Arbeitskräftemangel dürfte die Rezession
zum Jahreswechsel keinen großen Einfluss auf die Arbeitslosigkeit haben.
Zwar soll die Arbeitslosenquote von im Schnitt 6,3 Prozent im Jahr 2022
auf 6,6 Prozent 2023 steigen, danach aber wieder auf 6,5 Prozent (2024)
und 6,3 Prozent (2025) sinken.
Für die öffentlichen Finanzen
sieht die OeNB ebenfalls eine bessere Entwicklung. So liege das
Budgetsaldo des Staates heuer nurmehr bei minus 2,9 Prozent (2021: minus
5,9 Prozent). Nach minus zwei Prozent im Folgejahr rechnet die
Nationalbank für 2024 und 2025 mit einer Stabilisierung bei minus 2,2
Prozent.