Eine Genehmigung zur Entsendung von eigenen Sicherheitskräften in den Kosovo hat Serbien von der NATO-Schutztzruppe KFOR verlangt.
Präsident Aleksandar Vucic sagte am Donnerstagabend im staatlichen Fernsehsender RTS, ihm sei klar, dass die KFOR diesen Antrag nicht genehmigen werde. Die Entsendung serbischer Truppen würde im Kosovo jedoch "die ethnischen Spannungen abbauen". Der Antrag solle noch am Abend übermittelt werden.
Serbien weigert sich strikt, die 2008 erklärte Unabhängigkeit der einstigen jugoslawischen Provinz Kosovo anzuerkennen. Österreich stellt im Rahmen der KFOR aktuell zwischen 400 und 500 Soldaten.
Dass
die KFOR dem serbischen Antrag zustimmt, gilt praktisch als
ausgeschlossen. Prinzipiell kann KFOR mehrere hundert serbische
Sicherheitskräften im Kosovo genehmigen - jedoch nur für wenige
Tätigkeiten wie den Schutz religiöser Stätten oder gemeinsame
Grenzüberwachung. Allgemeine Sicherheitsaufgaben etwa in serbischen
Siedlungsgebieten sind ausgeschlossen.
Der Kosovo hatte am
Donnerstag einen Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union gestellt -
vor allem ein symbolischer Akt, weil auch fünf EU-Staaten das Kosovo
nicht als unabhängigen Staat akzeptieren. Formell hat das Land lediglich
eine "EU-Beitrittsperspektive".