Der globale Gesundheitsnotsttand aufgrund der Corona-Pandemie könnte im nächsten Jahr aufgehoben werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist diesbezüglich optimistisch.
Die Hoffnung sei, im nächsten Jahr zu sagen: "Dies ist keine mehr", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Klar sei aber auch: "Das Virus wird bleiben." Die Welt habe aber die Werkzeuge - Impfstoffe, Medikamente und Verhaltensregeln -, um damit fertig zu werden.
Auch die Zahl der Fälle von Mpox (Affenpocken) sei um mehr als 90 Prozent zurückgegangen, und in Uganda habe es seit einer Weile nun keine neuen Ebola-Fälle mehr gegeben, sagte Tedros. Mit Blick auf 2023 meinte er: "Es gibt viele Gründe zur Hoffnung, aber auch viele Gründe zur Sorge." Er erwähnte unter anderem die Hungerkrise vor allem in Afrika, die vielerorts weiterhin mangelhafte Abwasserentsorgung, ungesunde Ernährung sowie Malaria- und Tuberkulose-Erkrankungen.
Die WHO
kann nicht eine Pandemie "für beendet" erklären. Der Begriff Pandemie
kommt im Instrumentarium der WHO, den internationalen Gesundheitsregeln,
gar nicht vor. Sie kann nur die darin beschriebene und Ende 2020 wegen Corona
verhängte "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite"
(PHEIC) aufheben. Die Erklärung einer Notlage soll vor allem Regierungen
wachrütteln, damit sie Schutzmaßnahmen ergreifen und zusammenarbeiten.
Auflagen erlässt aber jedes Land separat. Eine Aufhebung von Corona-Vorschriften
etwa in Deutschland ist nicht daran gebunden, dass die WHO die Notlage
aufhebt. Ein unabhängiger Expertenrat betrachtet die weltweite Lage
regelmäßig und empfiehlt der WHO, ob eine Notlage aufgehoben oder
beibehalten werden soll.