Die Schauspielerin Christiane Hörbiger ist im Alter von 84 Jahren verstorben.
Schauspielerin Christiane Hörbiger ist kurz nach ihrem 84. Geburtstag am 13. Oktober gestorben, das berichtet der "Kurier". Die Schauspiellegende hatte sich in sieben Schaffensjahrzehnten als eine der beliebtesten Fernsehschauspielerinnen des Landes etabliert. Zugleich spielte die Tochter des Schauspielerehepaares Paula Wessely und Attila Hörbiger die zentralen Rollen der Weltliteratur auf der Bühne und war auch im Kino präsent.
Dass es Hörbiger ungeachtet oder nicht zuletzt wegen ihrer
glamourösen Familie nicht immer leicht hatte, machte sie in ihrer
Autobiografie "Ich bin der Weiße Clown" deutlich. Darin schilderte sie
auch ihre Kindheit und Jugend, die nicht zuletzt von der Flucht nach
Tirol gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geprägt war. Auf Wunsch der
Eltern machte Hörbiger zunächst eine Zuckerbäckerlehre, entschied sich
dann aber 1955 doch für die Schauspielkarriere. Auf Drängen ihrer Mutter
besuchte sie das Reinhardt-Seminar, das sie allerdings für die
Dreharbeiten zum Film "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe", in dem sie Mary
Vetsera spielte, abbrach.
Ihr Bühnendebüt feierte Hörbiger vor
mehr als 60 Jahren, als sie 1959 als Recha in Lessings "Nathan der
Weise" am Burgtheater erstmals zu erleben war - was allerdings
vernichtende Kritiken zur Folge hatte. So wechselte sie zwei Jahre
später an die Städtischen Bühnen in Heidelberg. Über Salzburg, wo sie
1961 als Lottchen in Raimunds "Der Bauer als Millionär" erstmals neben
ihrer Mutter auf der Bühne stand, kehrte sie jedoch wieder ans
Burgtheater zurück und spielte dort noch einmal die Rolle der Recha,
diesmal allerdings mit großem Erfolg. Ab 1967 gehörte die Schauspielerin
dem Ensemble des Schauspielhauses Zürich an.
Der große Durchbruch beim Publikum stellte sich allerdings erst in den 1980er-Jahren ein, als Christiane Hörbiger mit der legendären TV-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" breite Bekanntheit erlangte. Es folgten TV-Hits wie die Serie "Julia" oder Nikolas Leytners Justizdrama "Die Geschworene" sowie Paul Harathers Thriller "Die Gottesanbeterin". Auch die Literaturverfilmung "Besuch der alten Dame" brachte ihr viele Lorbeeren ein.
Und nicht zuletzt das Kino wurde aufmerksam auf die stets
elegant auftretende Aktrice mit Wiener Damencharme. Glänzende Kritiken
erhielt sie etwa für ihre Darstellung der Freya von Hepp in Helmut
Dietls preisgekrönter Satire "Schtonk!" über die gefälschten
Hitler-Tagebücher. Weitere Filmerfolge waren "Tafelspitz", "Lamorte" und
"Hunger". Insgesamt umfasst Christiane Hörbigers Karriere rund 130
Film- und TV-Produktionen. Dafür wurde die 2004 zur Kammerschauspielerin
Gekürte auch mit zahlreichen Preisen bedacht, etwa mit dem Bayerischen
Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, dem Adolf-Grimme-Preis oder 2018 mit
der Goldenen Kamera für ihr Lebenswerk.