Kamerun erkämpfte sich bei der Fußball-WM in Katar gegen Serbien nach einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden. Beide Teams halten nach dem Torspektakel nun bei einem Punkt nach zwei Spielen.
Serbien und Kamerun haben sich bei der Fußball-WM in Katar die ersten Punkte gesichert, blieben aber weiter sieglos. Die beiden Teams trennten sich am Montag in einer packenden Partie mit 3:3. Die Serben bekommen es zum Abschluss am Freitag noch mit der Schweiz zu tun, Kamerun mit Rekordweltmeister Brasilien.
Bei Kamerun gab es vor Anpfiff eine große Überraschung. Tormann Andre Onana stand nicht im Kader. Kamerunische Medien berichten von "disziplinären Gründen". Hintergrund sollen anhaltende Diskussionen des Stargoalies von Inter Mailand mit Teamchef Rigobert Song sein. Dieser hätte laut dem italienischen Fußball-Journalisten Fabrizio Romano einen "traditionelleren" Torhüter-Stil gefordert. Onana ist dafür bekannt, das Spiel von sehr weit außerhalb seines Gehäuses mitzugestalten. Das wollte der 26-Jährige offenbar weiterhin tun.
Dessen auf Clubebene
in Saudi-Arabien tätiger Ersatzmann Devis Epassy wäre beinahe in der
elften Minute schon geschlagen gewesen, da rettete aber die Stange bei
einem Mitrovic-Abschluss aus spitzem Winkel. Mitrovic war es auch, der
die zweite serbische Chance vergab (17.). Kamerun
hielt aber gut dagegen und der aktive Pierre Kunde prüfte Serbiens
Vanja Milinkovic-Savic erstmals (20.). Neun Minuten später musste der
serbische Schlussmann erstmals hinter sich greifen. Eine Kunde-Ecke
verlängerte Nkoulou zu Castelletto, der am langen Eck direkt vollendete.
Kunde verabsäumte es, bei einer Doppelchance (43.) nachzulegen. Das rächte sich noch vor dem Pausenpfiff. Zuerst war der wenig bedrängte Pavlovic nach gefühlvoller Tadic-Freistoßflanke per Kopf erfolgreich, dann bezwang Milinkovic-Savic Kameruns Goalie mit einem allerdings alles andere als unhaltbaren Flachschuss ins Eck. Die Serben nahmen den Schwung in die zweite Hälfte mit und erhöhten nach herrlicher Kombination, an der die gesamte Offensivabteilung beteiligt war. Am Ende war es Mitrovic, der den Ball nach Zivkovic-Zuspiel ins Tor beförderte.
Der Stürmer hat nun
siebenmal in den jüngsten sechs Länderspielen getroffen. Zu dem
Zeitpunkt schien alles angerichtet für einen klaren Erfolg der zum
Auftakt Brasilien mit 0:2 unterlegenen Serben, doch Kamerun
kam dank Wechselspieler Aboubakar noch einmal zurück. Ein sehenswerter
Heber-Treffer des Stürmers aus dem Stand wurde zuerst wegen Abseits
aberkannt, dann vom VAR aber gegeben. Drei Minuten später bediente der
Akteur von Al-Nassr ideal Choupo-Moting, der keine Mühe hatte zu
vollenden.
Bei beiden Aktionen hatte Serbiens Rechtsverteidiger
Nikola Milenkovic geschlafen, jeweils das Abseits knapp aufgehoben.
Danach drängten beide Teams noch auf den Sieg, der aber nicht mehr
gelang. Damit hat Kamerun weiter nur eine der letzten 17 WM-Partien gewinnen können.