logo



[email protected]

Russische Luftangriffe: 7 Mio. Haushalte in Ukraine ohne Strom

15-11-2022, 18:54

Nach russischen Luftangriffen am Dienstag sind in der Ukraine nach Angaben der Regierung mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom.

15 Standorte der Energie-Infrastruktur im Land seien beschädigt worden, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Dienstagabend in Online-Netzwerken. Zuvor hatte Russland nach Angaben Kiews mehrere ukrainische Städte mit rund hundert Raketen angegriffen.

Massiver Stromausfall in der Republik Moldau

Ein massiver Stromausausfall hat am frühen Dienstagabend weite Teile der Republik Moldau erfasst. Nach Angaben von Vizepremierminister Andrei Spinu sind Hunderttausende Einwohner aus mindestens zehn Oblasten des Landes, einschließlich der Hauptstadt Chisinau, von dem Blackout betroffen. Ursache dafür sollen russische Luftangriffe in der benachbarten Ukraine sein. Spinu sprach von einem "flächendeckenden Blackout".

Ersten Angaben zufolge ist das Stromnetz in Moldau zwar unversehrt, es wurde aber infolge von Störfällen in der Ukraine abgeschaltet. Der Netzbetreiber Moldoelectrica teilte mit, dass "sämtliche Stromlieferungen aus Rumänien zurzeit komplett ausgefallen" seien. Das Land bezieht seit wenigen Wochen zwischen 80 bis 90 Prozent seines Strombedarfs aus dem Nachbarland, nachdem die prorussischen Behörden in der abtrünnigen Region Transnistrien im Oktober die Stromlieferungen des Kraftwerks Ciugurdan an Moldau auf 23 Prozent gedrosselt hatten.

Raketenschläge: Selenskyj bekräftigt Durchhaltewillen

Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes bekräftigt. Der Feind werde sein Ziel nicht erreichen, sagte der 44-Jährige in einer Videobotschaft am Dienstag. Alles werde repariert und die Stromversorgung wieder hergestellt, sicherte der Staatschef zu. Gleichzeitig lobte er mit geballter Faust die Ukrainer: "Ihr seid Prachtkerle!"

Nach Kiewer Militärangaben umfasste der russische Angriff vom Dienstag etwa 100 Raketen und Marschflugkörper. Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert. Nach militärischen Rückschlägen und dem Rückzug aus gut der Hälfte der eroberten Gebiete setzt Moskau verstärkt auf Schläge zur Ausschaltung der Stromversorgung. Kiew will daher vom Westen Unterstützung bei der Raketen- und Drohnenabwehr.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]