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Gratis HPV-Impfung: Ausdehnung "gerechte Maßnahme"

15-11-2022, 09:43

Bund, Länder und Sozialversicherung haben auf eine Ausdehnung der gratis HPV-Impfung geeinigt. Der Krebshilfe-Präsident bezeichnete diese als "eine wichtige gesundheitspolitische, verantwortungsbewusste und gerechte Maßnahme".

Die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfung bis zum vollendeten 21. Lebensjahr sei "eine wichtige gesundheitspolitische, verantwortungsbewusste und gerechte Maßnahme", sagte Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. Bund, Länder und Sozialversicherung hatten sich am Montag darauf geeinigt. Bisher war die Impfung vom vollendeten neunten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr gratis. Humane Papilloma-Viren (HPV) sind für zahlreiche Krebserkrankungen verantwortlich.

HPV-Impfung: Das betont Krebshilfe

Die HPV-Impfung sei nachweislich wirksam gegen HPV-assoziierte gynäkologische Krebserkrankungen, Analkrebs, Peniskrebs und Krebs im Mund- und Rachenraum, betonte die Krebshilfe. Bisher war sie ab dem neunten Geburtstag im Rahmen des Kinderimpfprogramms kostenlos und vom vollendeten zwölften bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zum Selbstkostenpreis erhältlich. Ab 18 mussten die vollen Kosten, insgesamt bis zu 620 Euro, selbst bezahlt werden.

Dank an Gesundheitsminister Rauch

Vielen Eltern und Erziehungsberechtigten sei es trotz des reduzierten Selbstkostenpreises finanziell nicht möglich gewesen, ihr Kind bzw. ihre Kinder impfen zu lassen, sagte Sevelda. Die Krebshilfe danke Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sowie Ländern und Sozialversicherung, ebenso Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), denn auch für Rekruten werde die HPV-Impfung kostenlos sein. "Durch dieses zusätzliche Angebot kann hoffentlich die Durchimpfungsrate entscheidend verbessert werden und somit eine Vielzahl an unangenehmen gutartigen HPV-assoziierten Erkrankungen und darüber hinaus gefährlichen bösartigen Erkrankungen vermieden werden", hoffte Christoph Grimm, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO Austria).

"Sexuelle Gesundheit immer noch zu oft Tabuthema"

Die bisherige Altersbeschränkung habe dazu geführt, dass nur ein Teil der Jugendlichen geimpft worden sei, meinten auch Barbara Neßler und Ralph Schallmeiner, Bereichssprecherin und Bereichssprecher für Jugend und Gesundheit bei den Grünen. "Sexuelle Gesundheit ist außerdem immer noch zu oft ein Tabuthema. Daher müssen wir auch hier verstärkt in die Aufklärung gehen und die jungen Menschen von dem kostenlosen Impfangebot überzeugen", sagte Neßler. "Vor allem mit dem immer noch weit verbreiteten Irrglauben, dass es sich dabei um eine Impfung speziell für Mädchen und Frauen handelt, muss aufgeräumt werden", so Schallmeiner. "Gerade Burschen sind mindestens genauso eine wichtige Zielgruppe dafür. Weil sie einerseits als Überträger fungieren, und andererseits dann auch betroffen von vielen durch Humane Papillomaviren ausgelöste Erkrankungen sind."

(APA/Red)

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