Die IG Metall drohte im laufenden Tarifkonflikt den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mit einer "Eskalation".
"Wenn sich die Arbeitgeber nicht von alleine bewegen, dann werden wir sie eben bewegen", erklärte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft in Niedersachsen, Thorsten Gröger, am Freitag. Die Warnstreiks würden in der kommenden Woche "verstärkt" fortgesetzt. "Die nächste Stufe der Konfliktzuspitzung wird noch deutlicher spürbar werden."
Arbeitgeber schweigen zur Hauptforderung der IG Metall
"Auch acht Wochen nach der ersten Verhandlung schweigen die Arbeitgeber zur Hauptforderung der IG Metall", erklärte der Bezirksleiter NRW der Gewerkschaft, Knut Giesler. "Diese Unbeweglichkeit ist verantwortungslos." Sollte es bei den nächsten Verhandlungen in der kommenden Woche keine Bewegung geben, "ist die Eskalation der Tarifrunde vorprogrammiert".
Vierte Verhandlungsrunde der IG Metall brachte keine Annäherung
Die vierte Verhandlungsrunde der IG Metall mit
den Arbeitgeberverbänden in dieser Woche brachte nach
Gewerkschaftsangaben keine Annäherung. Die Arbeitgebervertreter
bekräftigten demnach lediglich ihr Angebot einer Prämie zum
Inflationsausgleich von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten.
Die Gewerkschafter lehnten das ab und beharrten auf 8 Prozent mehr
Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
IG Metall droht mit "Eskalation"
Die Fronten seien
"verhärtet", hieß es von der IG Metall in Niedersachsen. Der Präsident
des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen,
Arndt Kirchhoff, erklärte hingegen, die Verhandlungssituation sei nicht
festgefahren. Die Gespräche verliefen "konstruktiv, aber zugleich sehr
schwierig". Es müsse eine Einigung ohne weitere Eskalation möglich sein.
Die bisherigen Warnstreiks verurteilte er.
400.000 beteiligten sich an Streikaktionen
Nach Angaben der
Gewerkschaft beteiligten sich bundesweit bisher 400.000 Beschäftigte an
den Streikaktionen. "Die riesige Entschlossenheit in den ersten beiden
Warnstreikwochen zeigt klar: Die Beschäftigten sind in dieser
Tarifauseinandersetzung bereit für mehr", erklärte die
IG-Metall-Verhandlungsführerin für Berlin, Brandenburg und Sachsen,
Irene Schulz.
Die vierte Verhandlungsrunde war am Dienstag in den Tarifgebieten Bayern und Baden-Württemberg gestartet. Am Donnerstag folgten die Bezirke Mitte, Küste und Nordrhein-Westfalen; in Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde am Freitag verhandelt. Eine fünfte Verhandlungsrunde soll nächste Woche folgen, anschließend könnte es zu größeren Streiks kommen, wie die IG Metall durchblicken ließ.