Der Facebook-Konzern Meta hat neben einem Umsatzrückgang auch mit steigenden Kosten zu kämpfen. Auch verschlingt die Entwicklung virtueller Metaverse-Welten Milliarden.
Im vergangenen Quartal beschleunigte sich der Umsatzrückgang beim Facebook-Konzern Meta. Zugleich steigen die Kosten - und die Entwicklung virtueller Metaverse-Welten verschlingt bei unklaren Erfolgsaussichten weiter Milliarden. Den Anlegern gefällt das alles gar nicht: Die Meta-Aktie sackte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund ein Fünftel ab. Die Verluste weiteten sich dabei noch aus, während Gründer und Chef Mark Zuckerberg seinen Kurs verteidigte.
Facebook-Konzern Meta ist mit steigenden Kosten konfrontiert
Der Umsatz von Meta fiel im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar (27,5 Mrd Euro). Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein, wie Meta nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.
Meta vermeldete im zweiten Quartal ersten Umsatzrückgang
Im zweiten Quartal hatte Meta
den ersten Umsatzrückgang überhaupt vermeldet, damals betrug das Minus
noch ein Prozent. Finanzchef Dave Wehner verwies darauf, dass es diesmal
ohne den starken Dollar, der die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung
in US-Währung niedriger aussehen lässt, noch einen leichten
Umsatzzuwachs gegeben hätte. Für das laufende Vierteljahr stellte Meta aber einen Erlösrückgang um bis zu zehn Prozent in Aussicht.
Meta mit Sparsamkeit der Werbekunden konfrontiert
Meta
sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden angesichts hoher
Inflation und Konjunktursorgen betroffen, die weniger Geld für
Online-Anzeigen ausgeben. Auch das Geschäft etwa von Google und der
Foto-App Snapchat leidet darunter. Im kommenden Jahr will Meta wieder wachsen.
Während
weniger Geld reinkommt, stiegen zugleich die Kosten im vergangenen
Quartal um rund ein Fünftel auf gut 22 Milliarden Dollar an.
Entwicklung virtueller Welten verschlingt weiter viel Geld
Unter
anderem verschlingt die Entwicklung virtueller Welten, auf die
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg den Konzern ausrichten will, weiter
viel Geld. Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality
Labs, in der am sogenannten Metaverse gearbeitet wird, einen operativen
Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich
ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an - bei einem Umsatz von 1,4
Milliarden Dollar. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der
Reality Labs im kommenden Jahr noch "erheblich wachsen" würden, unter
anderem weil es eine neue VR-Brille für Verbraucher geben werde.
Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass es auf lange Sicht eine wichtige
Investition sein werde.
Tiktok zog die Aufmerksamkeit der Nutzer von Facebook ab
Auch hat Meta
ein Tiktok-Problem. Die Kurzvideo-App des chinesischen Konzerns
Bytedance zog die Aufmerksamkeit der Nutzer von Facebook und Instagram
sowie Werbe-Dollar von Anzeigenkunden auf sich. Meta
konterte mit einer eigenen Plattform für kurze Clips mit dem Namen
Reels. Das Format werde gut angenommen, betonte Zuckerberg: Täglich
würden die Kurzvideos bei Facebook und Instagram 140 Milliarden Mal
angesehen, ein Anstieg von 50 Prozent binnen sechs Monaten.
Anzeigen im Umfeld der Reels-Videos bringen weniger Geld
Finanziell hat Meta
dadurch allerdings einen Nachteil, denn Anzeigen im Umfeld der
Reels-Videos bringen weniger Geld ein als ältere Werbeformate. Der
durchschnittliche Preis pro Anzeige sank im Jahresvergleich um 18
Prozent. Das werde sich über die Zeit aber ausgleichen, zeigte sich
Zuckerberg überzeugt.
Meta bremste den vor kurzem rasanten Jobaufbau
Um die Ausgaben zu senken, bremste Meta
den noch vor kurzem rasanten Jobaufbau und will zum kommenden Jahr nur
noch genauso viele oder sogar weniger Beschäftigte haben. Auch die
Büroflächen werden getrimmt - in einem Ausmaß, dass es im aktuellen
Quartal dadurch eine Belastung von 900 Millionen Dollar geben wird.
Facebook-Konzern rechnet mit Umsatz von 30 bis 32,5 Mrd. Dollar
Für das laufende Quartal prognostizierte Meta
einen Umsatz zwischen 30 und 32,5 Milliarden Dollar. Im
Vorjahresquartal hatte es noch einen Anstieg um 20 Prozent auf knapp
33,7 Milliarden Dollar gegeben.