Nun verhandelt neben dem Handel und der Metalltechnischen Industrie auch die Eisenbahnbranche ihren Kollektivvertrag. Die Arbeitgeber fordern derzeit Verhandlungen mit der Gewerkschaft vida.
Die Gewerkschaft vida hatte die Gespräche zuletzt abgebrochen und Betriebsräteversammlungen angekündigt. Sie fordert eine Erhöhung von brutto 500 Euro im Monat, die Abgeltung der gestiegenen Produktivität sowie die Einführung eines Bruttomindestlohns von 2.000 Euro.
Nun hat die Arbeitgeberseite einmal mehr ihr Unverständnis über den Ärger der Arbeitnehmervertreter geäußert. "Für mich ist völlig unverständlich, dass unser Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung für die vida tatsächlich die Grundlage für den Abbruch der Gespräche, Betriebsversammlungen und mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ist", betonte der Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen, Thomas Scheiber. Die Forderungen der Gewerkschaften würden den Bahnunternehmen Mehrkosten von 400 Mio. Euro verursachen, rechnete er heute in einer Aussendung vor. Schreiber bietet weitere Gespräche für den 3. November an.
Zum Vergleich: Die Metallindustrie bietet nach der zweiten Verhandlungsrunde ein Plus von 4,1 Prozent an, die Arbeitnehmer fordern 10,6 Prozent. Im Handel liegt die Forderung nach zehn Prozent mehr Bruttolohn am Tisch, Angebot der Arbeitgeber gab es nach der ersten Gesprächsrunde noch keines.
Die
Metaller halten heute wieder Betriebsversammlungen ab, etwa an
Standorten der voestalpine. Dabei werden vorsorglich Streikbeschlüsse
gefasst. Sollte es weiterhin keine Einigung geben könnten die
Versammlungen jederzeit fortgesetzt werden und in Streiks übergehen, so
die Gewerkschaften.
Sie ärgern sich nicht nur über das ihrer Meinung nach grundsätzlich zu geringe Plus für die Arbeitnehmer, sondern dass dieses auch nur für die tatsächlichen Löhne und Gehälter gelten soll - und nicht für die Mindestlöhne. Des weiteren sollen die Arbeitgeber eine Zulagenerhöhung verweigern. Und auch bei den Lehrlingen sei das Angebot nicht besser als die 4,1 Prozent Erhöhung.