Seit Beginn der österreichischen und der tschechischen Grenzkontrollen zur Slowakei sind im Nachbarland 1.615 illegal eingereiste Migranten aufgegriffen und 26 Menschenhändler festgenommen worden.
Das erklärte eine Sprecherin des slowakischen Innenministeriums Zuzana Eliášová am Dienstag der Nachrichtenagenturen TASR. Eliášová betonte, dass die Polizei seit mehreren Monaten auf die zunehmende illegale Migration auf der so genannten Balkanroute reagiere.
"Seit der Einführung von Grenzkontrollen durch die Tschechische Republik und Österreich an den Übergängen zur Slowakei wurde die Streifentätigkeit auf slowakischem Boden verstärkt. Darüber hinaus arbeitet die slowakische Polizei täglich mit der ungarischen Polizei zusammen, auch in Form von gemischten Streifen direkt in Ungarn", so die Sprecherin.
Österreich hatte am 29. September Grenzkontrollen
gegenüber der Slowakei eingeführt. Zeitgleich hatte auch Tschechien mit
Grenzkontrollen gegenüber dem Nachbarland begonnen. Wien
befürchtete deshalb Ausweichbewegungen der Migrationsströme nach
Österreich. Die zunächst für zehn Tage verhängten Kontrollen wurden von
beiden Ländern bis Ende Oktober verlängert. Tschechien hat am bereits
angekündigt, die Kontrollen auch darüber hinaus aufrecht erhalten zu
wollen.
Die Slowakei hatte wenig erfreut auf den Beginn von Grenzkontrollen der beiden Nachbarländer reagiert. Der Schritt sei nicht korrekt, weil er gegen die Prinzipien von Schengen verstoße, kritisierte Regierungschef Eduard Heger Ende September. Eigentlich gibt es im Schengen-Raum, dem 26 europäische Länder angehören, keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. In den vergangenen Jahren haben aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und wieder teilweise Grenzkontrollen eingeführt. So führt Österreich gegenüber Ungarn und Slowenien bereits seit Jahren Grenzkontrollen durch.