Die Aufnahme der Ukraine in die NATO könnte in einen Dritten Weltkrieg münden, wie Russland anmerkte.
Kiew ist sich bewusst, dass ein solcher Schritt eine sichere Eskalation hin zu einem Dritten Weltkrieg bedeutet", sagte der Vizesekretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Alexander Wenediktow, am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten beraten am Donnerstag in Brüssel über den Umgang mit russischen Atomdrohungen.
Wenediktow wiederholte die Ansicht Russlands, dass der Westen wegen seiner Hilfe für die Ukraine
bereits direkt in den Konflikt involviert sei. Ähnliches hatte der
russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Mittwoch erklärt. Die
Aussage von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass ein Sieg
Russlands in der Ukraine gleichbedeutend mit einer Niederlage der NATO sei, bestätige, dass die Allianz an der Seite der Ukraine kämpfe, sagte Peskow.
Die NATO-Verteidigungsminister wollen am Donnerstag bei einem Treffen im Format der sogenannten Nuklearen Planungsgruppe unter anderem um die NATO-Atomwaffenstrategie und Pläne zur Modernisierung der aktuellen Infrastruktur beraten. Zudem ist eine Unterrichtung über das jährliche Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen vorgesehen. Die Abschreckungsübung Steadfast Noon soll nach Angaben von Stoltenberg in der kommenden Woche beginnen.
Russland hatte zuletzt vier
besetzte ukrainische Gebiete völkerrechtswidrig annektiert. Unter
anderem Putin kündigte an, man werde sie mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln verteidigen. Damit schürte der Kreml-Chef Wladimir
Putin die Sorge, Russland könne auf dem Schlachtfeld taktische
Atomwaffen mit eingeschränkter Reichweite einsetzen.
Informationen
zu möglichen Beschlüssen der Nuklearen Planungsgruppe werden nicht
erwartet. Sie sind in der Regel geheim. Beteiligt an den Beratungen sind
mit Ausnahme von Frankreich alle NATO-Staaten. Die derzeit einzige
Atommacht unter den EU-Staaten setzt seit Jahrzehnten auf das Prinzip
der "nuklearen Unabhängigkeit".