Schon vor der Landtagswahl in Tirol am kommenden Sonntag wegen gegenseitige Vorwürfe hinsichtlich einer Packelei über Koalitionen laut.
Die Tiroler ÖVP verlangte am Donnerstag einen "Offenbarungseid" von SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer, dass er sich nicht "mit Duldung der rechten Abwerzger-FPÖ" zum Tiroler Landeshauptmann machen lassen wird, wie Klubobmann Jakob Wolf in einer Aussendung mitteilte.
Dornauer müsse vor der Tiroler Landtagswahl stattdessen klarstellen, dass er weiterhin für "ehrliche Koalitionsverhandlungen mit der stimmenstärksten Partei" stehe. "Die Tirolerinnen und Tiroler haben es sich verdient, von Georg Dornauer die Wahrheit zu erfahren", so Wolf. Der SPÖ-Vorsitzende müsse sich dazu umgehend äußern, zumal "diese Frage für viele Wählerinnen und Wähler beim Urnengang am kommenden Sonntag stimmentscheidend sein könne".
Es würden sich jetzt die Anzeichen verdichten, dass sich Dornauer sehr wohl von der Tiroler FPÖ zum Landeshauptmann wählen lassen würde, mutmaßte Wolf: "Dass im Hintergrund diesbezügliche Gespräche geführt werden, ist ein offenes Geheimnis." Der schwarze Klubobmann sprach von "Hinterzimmer-Mauscheleien und geheimen Polit-Packeleien."
Der SPÖ-Spitzenkandidat hatte in den vergangenen Tagen seinerseits der zweiten und dritten Reihe in der ÖVP vorgeworfen, bereits hinter dem Rücken des schwarzen Spitzenkandidaten Anton Mattle an einer Koalition mit der FPÖ unter Markus Abwerzger zu schmieden. Dornauer hatte eine Koalition mit der FPÖ bisher ausgeschlossen, ebenso Mattle.
Laut derzeitigen Umfragen geht sich nach der rechnerisch, wenn überhaupt, eine Zweierkoalition der ÖVP mit SPÖ oder mit der FPÖ aus. Schwarz-Rot gilt unter politischen Beobachtern als die wahrscheinlichste Variante.