Die SPÖ hat erneut eine Erhöhung der Pensionen ab Jänner um deutlich mehr als den errechneten gesetzlichen Anpassungsfaktor von 5,8 Prozent gefordert.
Notwendig sei ein neuer Berechnungsmodus, der die letzten zwölf Monate berücksichtigt, so Sozialsprecher Josef Muchitsch und Pensionistenverbandspräsident Peter Kostelka bei einer Pressekonferenz. Das würde für 2023 plus 8,4 Prozent bedeuten, laut Kostelka wird diese Forderung vom gesamten Seniorenrat geteilt.
Pensionsanpassung soll neu berechnet werden
Die Sozialdemokraten fordern, künftig für die Pensionsanpassung die tatsächliche Teuerung der vergangenen zwölf Monate für die Anpassung heranzuziehen. Derzeit ist es der Zeitraum von August des vorvorigen bis Juli des Vorjahres. Eine Über- oder Unterschätzung solle dann bei der nächsten Pensionsanpassung berücksichtigt werden.
Errechnete 5,8 Prozent Pensionserhöhung "eindeutig zu wenig"
Die im aktuellen
Modus errechneten 5,8 Prozent seien "eindeutig zu wenig" so Muchitsch.
Immerhin, rechnete Kostelka vor, liege die Inflation derzeit bei 9,3
Prozent. Der Wocheneinkauf sei um 19,1 Prozent teurer geworden. "Es geht
nicht um Millionen, es geht schlicht um Essen, Heizen, Wohnen."
Für
2023 würde der neue Modus ein Plus von 8,4 Prozent ergeben, im
überparteilichen Seniorenrat wurde diese Forderung laut Kostelka
einstimmig unterstützt. Er stehe allerdings auch weiter zu seiner
ursprünglichen Forderung von plus zehn Prozent, immerhin seien auch aus
der Vergangenheit "noch Rechnungen offen".
Neben dem neuen
Berechnungsmodus gab es laut Kostelka auch einen einstimmigen Beschluss
der Seniorenvertretung dafür, die aktuelle Aliquotierungs-Regel zu
streichen. Stattdessen soll auch bei Neueintritt in die Pension die
gesamte Anpassung schlagend werden.
Bei den Ausgleichszulagenbeziehern ist in einem Entschließungsantrag der SPÖ eine Anhebung um mindestens zehn Prozent vorgesehen. Gleichzeitig hat die SPÖ bei den Pensionserhöhungen eine Deckelung vorgesehen: Bis 3.700 Euro soll es eine volle Anpassung geben, bei höheren Pensionen nur noch einen Fixbetrag.
Einigung hätte schon Mitte September erfolgen sollen
Dass die eigentlich für Mitte September angepeilte Einigung mit der Regierung noch nicht da sei, führt Kostelka auf eine "heftigen internen Verhandlungs- und Diskussionsprozess" zurück. Nach der gestrigen zweiten Runde gebe es noch kein Angebot der Regierung. "Die Entscheidungsfähigkeit ist offensichtlich noch nicht gegeben."