Die Dienstreise nach Wien war für Austria Lustenau ein Wechselbad der Gefühle. Der Aufsteiger Lustenau überrascht jedoch weiter im Fußball.
Am Dienstag stolperten die Vorarlberger in der zweiten Cup-Runde noch beim Regionalligisten Wiener Sport-Club (0:2), vier Tage später trat der aufmüpfige Aufsteiger der Fußball-Bundesliga die Heimreise mit einem Punkt im Gepäck an. Nach dem 2:2 bei der Wiener Austria fiel die lange Busfahrt zurück ins Ländle deutlich leichter.
"Wir sind natürlich happy, dass wir den Punkt gemacht haben", sagte Trainer Markus Mader zufrieden. Seine Mannschaft hatte bereits in der vierten Minute einen Rückstand kassiert. "Das ist neuer Rekord, das gehört nicht zu unserem Spielplan", betonte Mader und lachte. Nach den vergangenen Enttäuschungen im Cup sowie beim 0:6 in der Liga gegen Salzburg steckte seine Elf aber nicht auf. Im Gegenteil: Die Lustenauer kämpften sich gegen die "Veilchen" zurück, drehten zwischenzeitlich die Partie und hatten sogar noch gute Chancen auf weitere Tore.
Es sei
"genial" gewesen, wie seine Mannschaft auf den Rückstand reagiert habe
und "das gleich aus dem Kopf gestrichen hat", ergänzte der Coach. "Wir
haben eine tolle Halbzeit gespielt, darauf kann man nur stolz sein."
Nach sieben Runden stehen die Lustenauer mit elf Punkten auf dem vierten
Tabellenplatz. Die jüngsten Niederlagen sah Mader nüchtern, diese
müssten richtig eingeordnet werden. "Wir haben die zweitjüngste
Mannschaft der Liga, das ist ein Prozess", betonte der Coach.
Besonders Anderson, im Jänner von Altach gekommen, überzeugte gegen die Violetten. "Es war ein ganz spezieller Tag für mich mit einem Tor und einem Assist", sagte der Brasilianer nach seinem dritten Saisontreffer. Eigentlich ist Anderson am liebsten Rechtsverteidiger, gegen die Wiener Austria zeigte der 24-Jährige mit einem perfekten Steilpass sowie Nervenstärke vor dem Tor erneut Qualitäten in der Offensive. "Anderson spielt eine ganz starke Saison. Andere Vereine hatten ihn schon abgeschrieben. Wir haben ihm die Chance gegeben, umso schöner ist es, dass er so performt", lobte ihn Trainer Mader.