Im Hinblick auf die Teuerung kündigt die Arbeiterkammer einen Antrag zur Einsetzung der Preiskommission an.
"Wir werden erstmals seit 2008, wo es einen Preisantrag wegen der Lebensmittelpreise gab, wieder einen Antrag an Wirtschaftsminister Martin Kocher stellen", kündigte AK-Präsidentin Renate Anderl am Freitag via "Wiener Zeitung" an. Damit solle der Minister prüfen, ob die hohen Preise für Treibstoffe und Heizöl gerechtfertigt seien, so Anderl.
Aufgabe
der Preiskommission ist es, die Preisentwicklung zu überwachen und
gegebenenfalls entgegenzusteuern. Laut dem Preisgesetz ist der
Wirtschaftsminister auf Antrag dazu verpflichtet, zu untersuchen, ob die
Preise für gewisse Produkte unverhältnismäßig hoch sind bzw. stärker
gestiegen sind als im internationalen Schnitt. Werden ungerechtfertigt
hohe Preise festgestellt, kann der Minister für eine Dauer von sechs
Monaten angemessene Preise bestimmen. Die Preiskommission unter Vorsitz
des Wirtschaftsministers setzt sich unter anderem aus Vertretern der
Arbeiterkammer (AK), der Wirtschaftskammer (WKÖ), der
Landwirtschaftskammer (LKÖ) sowie dem Finanzministerium zusammen.
Sie wolle nun endlich den "politischen Willen" der Regierung sehen, die Folgen der Inflation abzufedern, begründete die Arbeiterkammer-Präsidentin den Schritt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Eine Untersuchung der derzeit hohen Preise für Strom und Gas könne man im Rahmen der Preiskommission jedoch nicht verlangen, da das Preisgesetz die beiden Energiequellen ausklammere. Zuvor hatte bereits "Der Standard" über den Antrag der Arbeiterkammer berichtet.