Am kommenden Mittwoch, den 27. Juli 2022, müssen sich Lufthansa-Passagiere auf Flugausfälle und Verspätungen einrichten.
In den laufenden Tarifverhandlungen für rund 20.000 Beschäftigte des Bodenpersonals der Lufthansa hat die Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können.
Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Gesprächen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten.
Die
Gewerkschaft fordert hingegen bei zwölf Monaten Laufzeit um 9,5 Prozent
mehr Geld in den Lohntabellen. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten
sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren. Die
Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich
sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn
absetzen, der im Oktober auf 12 Euro pro Stunde steigt.
Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und eines Lohnverzichts über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt, hatte die Verhandlungsführerin Christine Behle erklärt. Sie ist Verdi-Vizevorsitzende und zudem stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere, sagte Behle. Die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.
Die Warnstreiks sollen am Mittwoch, dem 27. Juli, um 3.45 Uhr beginnen und bis Donnerstagfrüh, 28. Juli, um 6.00 Uhr dauern.