Am 26. Juli 2022 wird in Kroatien die Pelješac-Brücke, die Süddalmatien mit dem Rest des Landes verbindet, eröffnet.
Das kündigte der Infrastrukturminister Oleg Butković laut kroatischen Medien an. Die 2,4 Kilometer lange Schrägseilbrücke sollte nach ursprünglichen Plänen schon Ende Juni für Verkehr freigegeben werden, es verzögerte sich jedoch mit Fertigstellung der Zufahrtsstraßen.
Die Brücke, mit der die Bucht von Mali Ston überbrückt wird, ermöglicht erstmals eine direkte Verbindung vom Festland über die Halbinsel Peljesac nach Süddalmatien. Fertiggestellt wurde sie bereits Ende Juli 2021 nach drei Jahren Bauzeit.
Die Fahrzeiten in den Süden werden durch die Brücke
verkürzt. Die Autofahrt zwischen Zagreb und Dubrovnik dauert derzeit
mehr als sechs Stunden, künftig soll sie um zwei Stunden kürzer sein.
Auf eine staufreie und schnellere Fahrt wird man trotz Eröffnung der Brücke
allerdings noch warten müssen. Erst bis Jahresende soll nämlich eine
Umfahrung der mittelalterlichen Stadt Ston fertig sein. Bis es so weit
ist, werden in diesem Sommer dort Engpässe erwartet.
Das gesamte Projekt, die 55 Meter hohe Brücke
und mehr als 30 Kilometer Zufahrtsstraßen, hat ein Investitionsvolumen
von 550 Mio. Euro, dazu steuerte die EU aus den Kohäsionsfonds 357 Mio.
Euro bei. Die Brücke wurde vom chinesischen Bauunternehmen China Road and Bridge Corporation (CRCB) gebaut.
Die Peljesac-Brücke ist für Kroatien von strategischer Bedeutung, denn sie wird erstmals den Norden des Landes direkt mit dem Süden verbinden. Derzeit werden die beiden Landesteile noch durch wenige Kilometer bosnisch-herzegowinisches Staatsgebiet getrennt. Der Korridor von Neum, ein 23 Kilometer langer Küstenstreifen an der Adria, der zu Bosnien-Herzegowina gehört, stellt derzeit die einzige Landverbindung zwischen Dubrovnik und dem übrigen kroatischen Festland dar.