Westlich von Lyssytschansk konnten ukrainische Truppen den Feind zurückdrängen und haben damit die Einkesselung der Großstadt verhindert. Russland greift unterdessen Odessa mit Raketen an.
Das ukrainische Militär hat westlich von Lyssytschansk russische Angriffe zurückgeschlagen und damit eine Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten der Ukraine verhindert. "Nahe Werchnjokamjanka haben die Verteidigungskräfte dem Feind erhebliche Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Russland attackierte indes erneut das Gebiet Odessa mit Raketen.
Werchnjokamjanka liegt nur wenige Kilometer westlich von Lyssytschansk an der letzten wichtigen Versorgungsstraße für die Stadt. Lyssytschansk selbst war nach ukrainischen
Angaben erneut Ziel schwerer Luft- und Artillerieangriffe. Russische
Einheiten stehen im Süden bereits am Stadtrand. Mehrere Vororte sind
ebenfalls unter Feuer geraten. In der Stadt sollen noch mehrere tausend ukrainische Soldaten stationiert sein.
Gekämpft wird auch etwas weiter westlich im Raum Bachmut. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Nach ukrainischen Angaben konnten hier ebenfalls Angriffe russischer Einheiten auf einen Vorort zurückgeschlagen werden. Beim russischen Vormarsch auf den Ballungsraum Slowjansk-Kramatorsk gibt es trotz heftiger Artilleriegefechte wenig Bewegung.
Aus dem Süden des Landes, im
Gebiet Cherson, meldet der Generalstab ebenfalls russische
Artillerieangriffe. Zugleich habe die Luftwaffe dort "erfolgreiche
Schläge" gegen feindliche Truppenansammlungen geflogen. Unabhängig
lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.
Bei einem Raketeneinschlag im Gebiet Odessa im Süden der Ukraine kamen indes sechs Menschen zu Schaden. Die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber des Typs Tu-22 abgefeuert worden, teilte das ukrainische Wehrkommando Süd am Montag mit. Unter den Opfern ist den Behördenangaben nach auch ein Kind. Aus den Angaben geht nicht hervor, ob die betroffenen Personen verletzt oder getötet wurden.
"Wegen des
Einschlags im Wohnviertel einer zivilen Siedlung sind mehrere Wohnhäuser
und Wirtschaftsgebäude auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern
zerstört und in Brand gesetzt worden", heißt es. Die Feuerwehr ist noch
bei der Brandbekämpfung.
Am Wochenende hatte die Ukraine
eine deutliche Ausweitung russischer Raketenangriffe auf das Land
gemeldet. Getroffen wurden eine Reihe von Regionen auch weit im
Hinterland der Front - vom westukrainischen Gebiet Lwiw über
Chmelnytzkyj, Schytomyr bis hin nach Tschernihiw und Kiew. Im Süden des
Landes hat es unter anderem Mykolajiw und Odessa getroffen.