Beim NATO-Gipfel Ende Juni in Madrid werden über 10.000 Polizisten und weitere Sicherheitskräfte für Ruhe und Ordnung sorgen.
Es werde sich "um das größte Sicherheitsaufgebot in der jüngeren Geschichte" Spaniens handeln, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium. Madrid werde an den beiden Konferenztagen am 29. und 30. Juni einer Festung gleichen, hieß es.
Neben anderen Maßnahmen werde Spanien auch wieder vorübergehend Grenzkontrollen zu den Nachbarländern einführen, wie das zuletzt bei der UNO-Klimakonferenz Ende 2019 in Madrid geschehen sei.
Ziel
der umfassenden Vorkehrungen sei es, für die Sicherheit der rund 5.000
Gipfel-Teilnehmer zu sorgen, hieß es. Erwartet werden demnach 40
Delegationen mit insgesamt rund 2.000 Angehörigen, rund 2.000
Journalisten aus aller Welt sowie rund eintausend Helfer des
Organisationskomitees. Ein Sprecher des Innenministeriums wurde mit den
Worten zitiert, man habe bisher "keine besondere Bedrohung festgestellt,
die Anlass zur Sorge geben könnte".
Die Operation wurde in
Anlehnung an die griechische Friedensgöttin "Operación Eirene" getauft.
Die Regierung werde die Madrilenen dazu aufrufen, an den Gipfeltagen
nach Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten und unnötige Fahrten zu
vermeiden, berichtete RTVE. Madrids Bürgermeister José Luis
Martínez-Almeida hatte die Bürger dieser Tage vor Problemen gewarnt und
zu Geduld aufgefordert. Man erwarte auch Protestkundgebungen. Die
spanische Hauptstadt werde während des Gipfels deshalb "völlig
blockiert" sein, sagte er.
Das Gipfeltreffen findet unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine
statt. In Madrid soll nach Angaben von NATO-Generalsekretär Jens
Stoltenberg eine erhebliche Verstärkung der alliierten Abschreckungs-
und Verteidigungskapazitäten beschlossen werden.