Schwere Gefechte finden derzeit wieder in der Ostukraine im Donbass zwischen ukrainischen und russischen Truppen statt.
In Richtung der Stadt Bachmut gebe es russische Angriffe "zur Verbesserung der taktischen Lage", teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag auf Facebook mit. Unter Artilleriebeschuss stünden die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka.Schwere Gefechte im Donbass
Schwere Gefechte im Donbass
Schwere Kämpfe gebe es zudem bei der
Separatistenhochburg Donezk. Auch in Richtung von Slowjansk gebe es
Angriffsbemühungen der Russen. Im benachbarten Luhansker Gebiet sei
weiter die Stadt Sjewjerodonezk besonders hart umkämpft. Ein Teil der
Industriestadt stehe dabei noch immer unter ukrainischer Kontrolle.
Artilleriebeschuss gebe es auch an Frontabschnitten in den Gebieten
Charkiw, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw.
Tausende Zivilisten in Sjewjerodonezk
In Sjewjerodonezk
halten sich nach ukrainischen Angaben noch tausende Zivilisten auf. "Von
den 100.000 Einwohnern sind noch etwa 10.000 dort, die Opfer nicht
mitgerechnet", erklärte der Gouverneur der Donbass-Teilregion Luhansk,
Serhij Hajdaj, am Donnerstag. Die ukrainische Armee halte "den Feind so
gut es geht zurück". Die russische Armee verliere dort "hunderte
Kämpfer", aber bringe stets neuen Nachschub. Sie "setzen die Zerstörung
von Sjewjerodonezk fort". Es ist die letzte größere Stadt der Region
Luhansk, die Russland bisher nicht erobert hat.
Humanitärer Korridor in Sjewjerodonezk in der Ukraine angekündigt
Von Russland
unterstützte Separatisten kündigen indes erneut einen humanitären
Korridor in Sjewjerodonezk an. Der Separatistenführer Leonid Pasetschnik
wird von der Nachrichtenagentur Interfax mit den Worten zitiert, man
werde den Korridor wieder öffnen, damit Zivilisten die Chemiefabrik Asot
verlassen könnten. Dort würden Hunderte Zivilisten ausharren.
Drei Brücken in Lyssytschansk zerstört
Zuletzt
schienen die russischen Truppen kurz davor, die Stadt gänzlich unter
ihre Kontrolle zu bringen. Sie zerstörten drei Brücken nach
Lyssytschansk, weshalb die verbleibenden ukrainischen Truppen weitgehend
abgeschnitten sind.
Drei Menschen starben in Lyssytschank
In Lyssytschank starben nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk bei einem Luftangriff auf ein Gebäude mindestens drei Menschen. Mindestens sieben weitere Menschen seien verletzt, teilte Serhij Gaidai auf Telegram mit.
In der Stadt Sumi im Nordosten wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs Dmytro Schywyzkii in der Nacht vier Menschen durch russischen Raketenbeschuss getötet. Sechs weitere Personen seien verletzt worden. Auch der Bezirk Dobropillia an der Grenze zu Russland sei beschossen worden.
Russland laut Medinski bereit für Friedensgespräche mit der Ukraine
Nach
Angaben des russischen Verhandlungsführers, Wladimir Medinski, ist
Russland bereit, Friedensgespräche mit der Ukraine wieder aufzunehmen.
Man habe aber noch keine Antwort auf die jüngsten russischen Vorschläge
erhalten, so Medinski laut der Nachrichtenagentur Interfax. Für die
mangelnden Fortschritte sei die Regierung in Kiew verantwortlich.
Ukraine verteidigt sich schon fast vier Monate gegen Russland
Die
Ukraine verteidigt sich mittlerweile seit fast vier Monaten gegen den
von Russland begonnen Angriffskrieg. Die Vereinten Nationen haben bisher
mehr als 4.400 getötete Zivilisten erfasst, gehen aber - wie auch Kiew -
von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
US-Regierung sagte weitere Waffenlieferung zu
Die US-Regierung sagte unterdessen eine weitere Waffenlieferung im Umfang von einer Milliarde Dollar zu. Präsident Biden verkündete die Entscheidung in Washington nach einem Telefonat mit Selenskyj. Außerdem stellten die USA 225 Millionen Dollar (rund 217 Millionen Euro) an humanitärer Unterstützung bereit. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges haben die USA nach eigenen Angaben Waffen und Ausrüstung im Wert von 4,6 Milliarden Dollar (4,42 Milliarden Euro) zugesagt oder geliefert. Mit der neuen Zusage steigt die Summe auf 5,6 Milliarden US-Dollar.