Nach eigenen Angaben hat das ukrainische Militär im Süden des Landes mehrere Luftangriffe auf russische Stellungen geflogen.
"Ukrainische Hubschrauber haben Schläge gegen Ansammlungen feindlicher Truppen im Gebiet Cherson geführt - und Flugzeuge gegen Munitionsdepots im Gebiet Mykolajiw", teilte der Generalstab am Dienstag mit. Die Ukraine hat ihre Luftwaffe im Krieg wegen der russischen Luftüberlegenheit bisher nur wenig eingesetzt. Im Osten war die Lage unverändert.
Luftangriffe erfolgen im Süden der Ukraine auf russische Stellungen
An
der Grenze der Schwarzmeer-Gebiete Mykolajiw und Cherson hatten die
ukrainischen Truppen zuletzt mehrere Ortschaften zurückerobert. Eine
russische Gegenoffensive in Richtung Losowe - Bila Krynyzja sei trotz
Artillerie- und Luftwaffenunterstützung erfolglos gewesen, hieß es im
Bericht des Generalstabs. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben
nicht. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert inzwischen
schon mehr als drei Monate.
Ukrainern gelange es die russische Flotte von Küste abzudrängen
Nach Angaben der Militärexperten des US-amerikanischen Institute for the Study of the War (ISW) gelang es den Ukrainern
zugleich, die russische Flotte von der Schwarzmeerküste abzudrängen.
Die russische Schwarzmeerflotte operiere nun in einem Sicherheitsabstand
von 100 Kilometern, was den Druck auf die ukrainischen Häfen senke,
heißt es in der jüngsten Analyse des ISW. Ähnlich hatte sich am Montag
schon das ukrainische Verteidigungsministerium geäußert.
Lage an der Ostfront ist für ukrainisches Militär weiter schwer
An der
Ostfront ist die Lage für das ukrainische Militär hingegen nach wie vor
schwierig. Die Russen setzten ihren Sturm auf die einstige Großstadt
Sjewjerodonezk fort. Russische Angriffe in der Umgebung - im Raum
Bachmut - seien abgewehrt worden, teilte der Generalstab mit. Weiter
westlich rückten die russischen Truppen Richtung Slowjansk vor, ein
weiteres strategisches Ziel im Donbass-Gebiet. In dem Ballungsraum ist
das Hauptquartier der ukrainischen Streitkräfte stationiert.
Keine Angaben zu Kämpfen um die Kleinstadt Swjatohirsk
Von
beiden Seiten gab es keine Angaben zu Kampfhandlungen um die Kleinstadt
Swjatohirsk. Am Montag hatte Kiew noch von schweren Kämpfen gesprochen.
Russische Militärs hatten angegeben, Swjatohirsk eingenommen zu haben.
Die Stadt nördlich von Slowjansk war der letzte Vorposten der
ukrainischen Truppen am Nordufer des Flusses Siwerskyj Donez. Auch von
Lyman aus haben russische Truppen weiter angegriffen und den Slowjansker
Vorort Mykolajiwka mit Raketen beschossen.
Präsidentenberater: "Schwere Woche" für ukrainische Truppen
Der ukrainische
Präsidentenberater Olexij Arestowitsch hatte am Montagabend eine "sehr
schwere Woche" für die ukrainischen Streitkräfte im Donbass
prognostiziert. Im schlimmsten Fall werde Sjewjerodonezk in der Zeit
eingekesselt und die Belagerung von Slowjansk beginne, sagte er.