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Neue EU-Sanktionen gegen Russland in Kraft getreten

3-06-2022, 17:03

Am Freitag trat das sechste EU-Sanktionspaket samt weitrechendem Öl-Embargo gegen Russland in Kraft.

Die Rechtstexte wurden am Freitagnachmittag im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Das Paket umfasst neben dem wirtschaftlich besonders relevanten Öl-Boykott unter anderem den Ausschluss der größten russischen Bank, der Sberbank, aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk Swift sowie das Verbot mehrerer russischer Nachrichtensender in der EU.

Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland sind in Kraft getreten

Zudem landen Dutzende Personen und Organisation wegen Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf der Sanktionsliste. Unter ihnen ist etwa die frühere rhythmische Sportgymnastin Alina Kabajewa. Sie sei "die Vorsitzende des Vorstands der Nationalen Mediengruppe (NMG), die große Anteile an fast allen großen russischen föderalen Medien hält, die die russische Regierungspropaganda reproduzieren", heißt es in dem Sanktionsbeschluss. Zudem stehe sie "in enger Verbindung" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Darüber hinaus sind weitere Politiker, Geschäftsleute sowie und auch Militärs auf der Sanktionsliste, die die EU für Kriegsverbrechen verantwortlich macht.

Dutzende russische Personen und Organisationen auf Sanktionsliste

Mit dabei ist auch Asatbek Omurbekow, der "aufgrund seiner direkten Verantwortung für Tötungen, Vergewaltigungen und Folter in Butscha den Spitznamen "der Schlächter von Butscha" erhalten" habe. Auch Michail Misinzew, der als "Schlächter von Mariupol" bekannt sei, steht auf der Liste. Für sie gelten künftig ein EU-Einreiseverbot und Finanzsperren.

Patriarch Kyrill wird nicht sanktioniert

Nicht sanktioniert wird dagegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kyrill, der auf Druck Ungarns von der Liste gestrichen wurde. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zeigte sich davon am Freitag enttäuscht. Dies zeige die Grenzen der EU-Außenpolitik, für die einstimmige Entscheidungen nötig seien. Religiöse Führer sollten nicht vor der Verantwortung für Putins Krieg bewahrt werden.

Öl-Boykott zielt darauf ab, auf dem Seeweg kein Öl mehr in EU zu lassen

Der Öl-Boykott zielt darauf ab, im kommenden Jahr auf dem Seeweg kein Öl mehr in die EU zu lassen. Lediglich Ungarn, die Slowakei und Tschechien dürfen wegen ihrer großen Abhängigkeit noch bis auf Weiteres russisches Öl über die Druschba-Pipeline importieren. Trotz der Ausnahme für Pipeline-Lieferungen soll dadurch bis Ende des Jahres rund 90 Prozent weniger Öl aus Russland in die EU kommen.

(APA/Red)

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