Die positive Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt geht trotz hoher Energiepreise und Ukraine-Krieg weiter. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,6 Prozent niedriger.
311.543 Personen waren im Mai 2022 in Österreich arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 80.817 weniger als vor einem Jahr, teilte das Arbeitsministerium mit. Auch gegenüber dem Vormonat sanken die Zahlen, Ende April gab es 327.308 Menschen ohne Job.
Die Mai-Arbeitslosenquote lag bei 5,7 Prozent, der niedrigste Wert seit 14 Jahren. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren Ende Mai über 138.000 offene Stellen als sofort verfügbar gemeldet. "Dieser Wert stellt nach den Rekordwerten der vergangenen drei Monate erneut ein Allzeithoch an offenen Stellen am österreichischen Arbeitsmarkt dar", kommentierte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) die aktuellen Arbeitsmarktdaten am Mittwoch in einer Aussendung.
AMS-Vorstand Johannes Kopf rechnet
damit, dass die Arbeitslosigkeit noch weiter sinken kann. "Der
österreichische Arbeitsmarkt zeigt sich damit praktisch unbeeindruckt
von den aufgrund des Krieges, der hohen Energie-und Rohstoffpreise sowie
der Störungen der Lieferketten deutlich nach unten revidierten
Konjunkturprognosen", so Kopf. Es werde" im Juni wohl erstmals seit
langem wieder weniger als 300.000 Arbeitssuchende" geben.
Zur Kurzarbeit waren Ende Mai 49.492 Personen vorangemeldet. "Im Vergleich zum Vormonat bedeutet das einen Rückgang um 3.096 Personen bei den Voranmeldungen zur Kurzarbeit", erklärte Arbeitsminister Kocher. Diese Entwicklung zeige, "dass die Zahl der Voranmeldungen zur Kurzarbeit derzeit noch kaum von den wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine beeinflusst" werde.