Rapid Wien trifft am Sonntag im Rückspiel des Europacup-Play-offs auf die WSG Tirol. Gehen die Hütteldorfer erneut als Sieger vom Platz? Wir berichten ab 17 Uhr live vom Spiel im Ticker.
Rapid peilt am Sonntag (17.00 Uhr) im Europacup-Play-off-Rückspiel der Fußball-Bundesliga gegen die WSG Tirol das Minimal-Saisonziel an. Mit einem 2:1-Vorsprung aus dem ersten Duell soll vor eigenem Publikum die Teilnahme an der zweiten Runde der Europa Conference League fixiert werden. Die Chancen dafür stehen nicht nur durch den Sieg am Donnerstag, sondern auch aus statistischer Sicht gut.
Die jüngsten fünf Duelle mit den Wattenern haben die Grün-Weißen allesamt gewonnen, zudem setzte sich in den drei bisherigen Play-off-Auflagen immer jene Mannschaft durch, die das Hinspiel für sich entschieden hatte. "Wir haben zur Halbzeit einen Vorsprung, das eröffnet uns alle Chancen", sagte Trainer Ferdinand Feldhofer.
WSG Tirol - Rapid Wien von Verletzung überschattet
Nicht gerade für Rapid
spricht die Personalsituation. Neben den Langzeitverletzten meldeten
sich mit Srdjan Grahovac, Kelvin Arase und Filip Stojkovic drei Spieler
mit Gründen ab, die für die Hütteldorfer nicht wirklich nachvollziehbar
waren. Vor allem Stojkovic zog sich den Unmut von Rapid
zu - er feierte am Donnerstag laut "Kurier" im Maracana-Stadion von
Belgrad den Cupsieg seines Ex-Clubs Roter Stern, während sein
Noch-Arbeitgeber gleichzeitig in Innsbruck gegen die WSG kickte. Die
Hütteldorfer lösten den noch bis Ende Juni laufenden Vertrag des
Rechtsverteidigers daraufhin fristlos auf.
Umso zufriedener war
Feldhofer, dass es auch ohne viele gestandene Profis zu einem Erfolg in
Tirol reichte. "Die Spieler haben ihren Job erledigt und haben es sich
verdient, jetzt noch einmal vor unseren tollen Fans zu spielen." Mit
Blick auf die makellose Bilanz gegen die WSG meinte der Steirer: "Der
Gegner liegt uns vielleicht irgendwie, aber in K.o.-Spielen interessiert
keinen mehr, was war. Jetzt geht es nur um das Ergebnis, darum, Europa
zu schaffen."
Feldhofer zeigte Respekt vor der WSG Tirol
Vor der WSG zeigte Feldhofer Respekt. "Sie sind sehr effizient,
machen aus sehr wenig sehr viel. Auch am Donnerstag haben sie aus der
ersten Chance ein Tor gemacht", erklärte der 42-Jährige. "Wir müssen
über die ganze Distanz sehr konzentriert spielen, wollen
schnellstmöglich das Spiel in unsere Richtung lenken, dürfen aber auch
nicht in Konter laufen, das wäre sehr naiv."
Sollte Rapid
die Hürde WSG nehmen und im Sommer tatsächlich drei Quali-Runden in der
Conference League überstehen, würde man von Ende Juli bis Anfang
November, wenn die WM-Pause beginnt, zwölf Europacup-Partien
absolvieren. In diesem Fall gäbe es mit Ausnahme der Länderspiel-Pause
Ende September praktisch ausschließlich englische Wochen.
Rapid verpflichtet Nicolas Kühn, Patrick Greil und Kerschbaum
Trotzdem stellte Geschäftsführer Sport Zoran Barisic schon jetzt
klar: "Wenn wir uns für den Europacup qualifizieren, wird das Wort
Doppel- oder Dreifachbelastung trotzdem nicht mehr in den Mund
genommen." Der Wiener kündigte für die kommende Saison weitere Zugänge
an, betonte aber auch, man werde den Weg mit jungen Eigenbau-Spielern
konsequent fortsetzen.
Bisher wurden die Verpflichtungen von
Nicolas Kühn, Patrick Greil und Roman Kerschbaum unter Dach und Fach
gebracht, wobei Letzterer wegen einer Sprunggelenksverletzung noch
wochenlang ausfallen dürfte. Als Kandidat gilt unter anderem Guido
Burgstaller. Feldhofer wünscht sich einen "großen und ausgeglichenen
Kader", der beim Trainingsstart - der für 13. Juni geplante Auftakt wird
um einige Tage nach hinten verschoben - zu 95 Prozent stehen sollte.
Außerdem hofft der Ex-Teamspieler in der kommenden Saison auf deutlich
weniger Verletzte als in dieser Spielzeit.
Ausfälle sind Gegenstand von clubinternen Untersuchungen
Warum es so viele Ausfälle gab, ist Gegenstand von clubinternen
Untersuchungen, die noch nicht ganz abgeschlossen sind. Erste
Erkenntnisse gibt es bereits - unter anderem sollen die hohe Anzahl von
Spielen und die ständige Drucksituation ihren Beitrag zur langen
Verletztenliste geleistet haben. Auch die Trainingssteuerung wird
durchleuchtet. "Wir werden alles schonungslos analysieren und müssen die
richtigen Schlüsse daraus ziehen", erklärte Barisic.
LIVE-Ticker Rapid Wien gegen WSG Tirol
Wir berichten am Sonntag ab 17 Uhr live vom Spiel Rapid wien gegen WSG Tirol im Ticker.