Am Mittwoch gab es ein leichtes Plus bei den Ölpreisen. Und das, obwohl sich die Lage am europäischen Gasmarkt verschlechtert.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseeölsorte Brent kostete in der Früh 105,36 US-Dollar (98,71 Euro). Das waren 37 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 15 Cent auf 101,85 Dollar.
Russland will seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien einstellen. Obwohl ökonomische Verknüpfungen zum Ölmarkt bestehen, wirkte sich die Entscheidung am Erdölmarkt zunächst nicht besonders stark aus. Gas ist in einigen Bereichen durch Rohöl ersetzbar, aus technischen Gründen allerdings nur begrenzt. Hintergrund des Lieferstopps Russlands ist der Ukraine-Krieg, der zu scharfen Sanktionen überwiegend westlicher Länder geführt hat.
Ein Grund, warum die Auswirkungen des russischen Schritts auf dem Rohölmarkt zunächst begrenzt geblieben sind, dürfte in China liegen. Dort sorgen strenge -Maßnahmen der Regierung für erhebliche konjunkturelle Belastung. Unter der strikten Null-Covid-Politik dürfte auch die Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel leiden. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.