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Moskau und Wien verfolgen intensive diplomatische Kontakte

1-01-1970, 00:00

Einen Tag nach dem Treffen eines russischen Vizeaußenministers mit österreichischen Spitzendiplomaten hat Bundeskanzler Sebastian Kurz am Dienstag mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow telefoniert. Im Bundeskanzleramt bestätigte man eine Pressemitteilung des russischen Außenministeriums, das von einem Telefonat auf österreichische Initiative berichtet hatte.

“Kurz und Lawrow sprachen über internationale Fragen sowie die Vorbereitung des österreichischen EU-Ratsvorsitzes”, erklärte ein Sprecher des Bundeskanzleramtes, der keine weiteren Details nennen wollte. Unbeantwortet blieb auch die Frage, ob der Bundeskanzler mit Russlands Chefdiplomaten auch ein eventuelles Gipfeltreffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seines US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump in Österreich erörtert habe.

Intensives Verhältnis zwischen Moskau und Wien

Bereits am Montag war es in Wien zu einem Treffen zwischen dem russischen Vizeaußenminister Aleksandr Gruschko mit dem Generalsekretär des Außenministeriums, Johannes Peterlik, sowie dem Leiter der EU-Sektion im Bundeskanzleramt, Alexander Schallenberg, gekommen. Mit dem für EU-Angelegenheiten im russischen Außenamt zuständigen Spitzendiplomaten seien insbesondere Vorhaben im Rahmen der österreichischen EU-Ratsvorsitzes sowie über Möglichkeiten zur Verbesserung der Beziehungen zwischen EU und Russland erörtert worden, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums gegenüber der APA. Zudem habe es eine Nachbesprechung zum kürzlichen Arbeitsbesuch von Wladimir Putin in Wien gegeben, sagte der Vertreter des Außenministeriums.

Österreich für russische, außenpolitische Ziele

In Moskau selbst war in den vergangenen Tagen über eine Rolle spekuliert worden, die die russische Außenpolitik für Österreich auserkoren haben könnte. Nachdem Sebastian Kurz am Sonntag im russischen Staatsfernsehen als Sympathieträger dargestellt wurde, ging der anonyme Autor eines politischen Nachrichtenkanals im Messaging-Dienst Telegram noch einen Schritt weiter. Der Kanal “Kremljowski Besbaschennik” (“Kreml-Verrückter”) schrieb am Dienstag über vermeintliche “österreichische Versuche” des Kreml.

“Alles spricht dafür, dass Österreich jene Mühle ist, auf die Moskau maximal Wasser leiten wird, um seine außenpolitischen Ziele zu erreichen”, hieß es. Dies stehe auch im Zusammenhang mit dem österreichischen EU-Ratsvorsitz, der ein nicht unwichtiger Faktor bei Diskussionen zur Aufhebung von gegen Russland gerichteten Sanktionen sein könnte, erklärte der Autor von “Kremljowski Besbaschennik”.

APA/red

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