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The Strangers: Opernacht – Kritik und Trailer zum Film

1-01-1970, 00:00

Horrorfilme spielen gern am vermeintlich sichersten Ort von allen: in den eigenen vier Wänden. Eine beliebte Variante ist dabei die Heimsuchung im Urlaubsdomizil. Mit einem solchen Rezept fand “The Strangers” über ein von drei Maskierten terrorisiertes Paar 2008 zahlreiche Fans. Zehn Jahre später kommt mit “The Strangers: Opfernacht” nun ein atmosphärisch dichter Nachfolger. Ab Freitag im Kino.

The Strangers: Opfernacht – Kurzinhalt zum Film

Das rebellische Teenagermädchen Kinsey wird von ihren Eltern ins Internat abgeschoben. Kurz vor Schuljahresbeginn zwingen Mama (Christina Hendricks) und Papa (Martin Henderson) sie und ihren Vorzeigebruder zu einem Kurzurlaub in einem unheimlichen, von Wald umgebenen Wohnwagen-Park.

Bald schon wird die zerrüttete amerikanische Durchschnittsfamilie gejagt – von einer dreiköpfigen Killerfamilie und einem Ford-Pick-up, der ausschließlich Powerballaden aus den 1980er-Jahren spielt. Die Mörder tragen Masken. Wer sie sind und was sie antreibt, erfahren wir nicht. Aber sie sind, was jede gute amerikanische Familie gern wäre: eingespielt. Anders als bei den Urlaubern prägt ein wortloses Verständnis ihr gnadenloses systematisches Vorgehen. In einer Art Ausrottungsspiel der Familien wetzen die sieben Figuren durchs nächtliche Wohnwagen-Resort.

The Strangers: Opfernacht – Die Kritik

Körnige Außenaufnahmen im Nebel und willkürlich erscheinende Zooms in die Landschaft lassen die Zuschauer nah ins Geschehen rücken. Das Szenario ist realistisch und zugleich surreal. Visuell und auditiv im Gedächtnis bleibt insbesondere ein Kampf: Blut breitet sich aus im Swimmingpool, unter Neonlicht erklingt aus der Beschallungsanlage Bonnie Tylers “Total Eclipse of the Heart”. Ebenfalls verstörend ist der Endkampf. Es drängt sich die Frage auf: Hat die entkommende Figur ihr verletztes Familienmitglied bewusst zurückgelassen oder einfach vergessen? Das ist so unheroisch, es wirkt fast wie wirklich passiert.

Die Blicklenkung von Kameramann Ryan Samul funktioniert bestens. Auch die schauspielerische Leistung ist solide; die Figuren haben sogar ein bisschen Drama und Persönlichkeit – zum Beispiel Mutter Cindy, gespielt von Christina Hendricks (“Mad Men”). Ihre Buttons, ihre blutrot gefärbten Haare, ihr entschlossener Schluck aus der Weinpulle – immer wieder scheint durch, dass sie selbst einmal jung und wild war. Vielleicht wilder als die Kids.

Die gelungenen Aspekte des Films trösten allerdings kaum über seine Unzulänglichkeiten hinweg. Klar sind Horrorfilme immer ein Flirt mit dem Unvermeidlichen – aber es grenzt schon an vermeidbare Blödheit, mit welcher Zuverlässigkeit die Gejagten hier Revolver, Schrotflinte und andere Überlebensmittel nach kurzer Benutzung am Wegesrand liegen lassen.

“The Strangers: Opfernacht” ist zwar ein schlüssiger Zeitkommentar: Es liegen ein Maximum an Gewaltbereitschaft und menschenverachtendem Hass in der Luft. Doch das lassen die Filmemacher unkommentiert so stehen. Sobald man sich von den Gewaltszenen erholt hat, denkt man daher nicht weiter über den Film nach.

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(APA/Red)

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