Nach dem explosionsartigen Wachstum der für die so gute Wasserqualität der Alten Donau notwendigen Makrophyten hat die Stadt Wien die Mäh-Kapazitäten verdoppelt. Bereits seit Schmelzen der Eisdecke Ende März sind die Mähboote im Einsatz, aktuell sind 17 Boote zum Mähen und Einsammeln unterwegs, gearbeitet wird sieben Tage pro Woche.
Um die enorm schnell wachsenden Pflanzen noch effizienter zu mähen, ist seit Anfang dieser Woche täglich ab 6 Uhr Früh ein Großaufgebot von Mäh- und Sammelbooten in einem jeweils rund 7 ha großen Bereich unterwegs. Im mit Pflanzen-Sperren abgetrennten Bereich kann das Mähgut umgehend eingesammelt werden: Mit den Pflanzen-Sperren wird verhindert, dass sich das Mähgut durch die Strömung und den Wind überall im Wasser verteilt und erst mühsam eingesammelt werden muss. Die geschnittenen Pflanzen werden im abgrenzten Bereich sofort eingesammelt, ans Ufer transportiert und mit LKWs ins Kompostwerk Lobau gebracht. Pro Tag werden derzeit bis zu 90 Tonnen Pflanzengut aus dem Wasser geholt, eine Menge, die in den Vorjahren pro Woche gemäht wurde.
Mähboote gegen schnell wachsende Wasserpflanzen
Die Stadt Wien befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit der Thematik der Wasserpflanzen, bislang konnten keine Wissenschaftler schlüssig erklären, wie sich das Wachstum verhält. “Trotz des kalten Winters und einer intensiven Nach-Mahd im Oktober 2017 war die Alte Donau bereits im März mit dem Abschmelzen der Eisdecke flächendeckend sehr hoch bewachsen, die außergewöhnlich warmen Temperaturen im April und Mai haben das Wachstum enorm befeuert”, so MA 45-Chef Gerald Loew. Nach jahrelangem sehr geringen Wachstum erlebt die Alte Donau nun seit rund drei Jahren wieder ein explosionsartiges Wachstum.
Die zweiwöchentlich durchgeführten Echolotmessungen der MA 45 zeigen, dass die Pflanzen heuer an manchen Stellen 2 Meter in nur 4 Wochen wachsen. Gemäht wird heuer mit kleinen, wendigen Amphibienbooten in einer Tiefe von 2,5 m. Die große Mähtiefe ist entscheidend, da ein Mähen ‘weiter oben’ das Wachstum nur noch weiter befeuert. “Wir schneiden die Pflanzen heuer nahezu am Ansatz weg, das bremst das künftige Wachstum ein wenig”, so MA 45-Chef Gerald Loew. Bei den Stegbereichen, an denen die Mähboote nicht arbeiten können, sind Taucher im Einsatz, die die Pflanzen mit Siecheln schneiden. Sie waren mittlerweile bei allen Bootsverleihern im Einsatz.