Fragt man in Österreich, was die Leute mit einer Million Euro anstellen würden, so lautet für fast die Hälfte der Bevölkerung die Antwort: Eine Immobilie kaufen! Fragt man konkret Hausbauer & -besitzer, so hatten diesen Traum 71% schon lange Zeit und nur bei 30% der Hausbesitzer hat sich der Hauskauf bzw. Hausbau erst später aus anderen (meist wirtschaftlichen) Gründen entwickelt. Von der Beschlussfassung, jetzt mit dem Hausbau ernst zu machen bis zum Einzug, vergehen im Schnitt 4 bis 5 Jahre. Dabei gestaltet sich die erste Hälfte dieser Zeit eher als eine Informations- und Planungsphase und die zweite Hälfte stellt die konkrete Bauphase dar.
Individualität ist Motivation
Rund 48% der Bauherren wollen sich mit Ihren Wohnträumen verwirklichen und ihre Wohnvorstellungen individuell gestalten. Dabei sind die Österreicher grundsolide, denn ein Garten und eigene Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten sind weitere Motive für das Eigentum. Fitnessräume, Swimmingpools oder gar Smart Home Lösungen spielen so gut wie keine Rolle in der Überlegung für den Hausbau.
Eigenleistung hoch im Kurs
Rund ein Drittel der Hausbauer legen selbst Hand an und schaffen sich – meist von Freunden und Lebenspartnern unterstützt - das Eigenheim vorwiegend durch Eigenleistung. Der Rest vertraut auf Baumeister oder Fertig(teil)häuser. Allerdings greifen bis zu 80% der Hausbauer auch auf Pfusch zurück, sprich: Es werden Facharbeiter „schwarz“ bezahlt. Da beginnen dann nicht nur die finanzstrafrechtichen Probleme, sondern auch jegliche Gewährleistungsansprüche im Schadensfall sind futsch.
In welchem Alter wird gebaut?
Klar, mit 18 baut kaum jemand ein Haus, wenn er nicht Grundstück und Geld von den Eltern bekommen hat. In ländlichen Gegenden kommt das hin und wieder vor. Das Gros baut zwischen 35 und 55 Jahren. Wobei es einen steigenden Anteil an 50+ Bauherren gibt, die für die Altersvorsorge (und weil es auf dem Sparbuch keine Zinsen mehr gibt) nochmal bauen – allerdings kaum mit Eigenleistung, sondern hier wird auf Baumeister vertraut.
Ziegel vor Fertighaus
Um mit dem ersten Mythos aufzuräumen: Auch ein Fertighaus kann individuell geplant und mit Ziegeln gebaut werden. In der Regel versteht man aber unter einem Fertig(teil)haus, dass die Komponenten mit fertigen Wänden (meist aus Stahlbeton oder Holz) angeliefert und montiert werden. Zweiter Mythos: Ein Fertighaus ist nicht unbedingt schneller, denn auch dieses muss ja (in der Fabrik) erst hergestellt werden. Ob nun am Baugrundstück die Ziegel hochgezogen oder in der Fabrik die Module vorbereitet werden – je nach Planung ist der Zeitaufwand beinahe gleich. 62% der Bauherren setzen allerdings noch immer (und teils vermehrt wieder) auf Ziegel, denn Faktoren wie Langlebigkeit, individuelle Gestaltung oder angenehmes Wohnklima werden noch immer eher dem Ziegel zugeschrieben. Und jedem, der schon mal einen Nagel in die Wand geschlagen hat ist klar: Ziegel ist spätestens hier einfacher zu „bearbeiten“ als Stahlbeton.
© Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
„Der Ziegel schafft als natürlicher Baustoff die ideale Voraussetzung für gesundes Bauen und Wohnen und sorgt dank seiner großen wärmespeicherwirksamen Masse für ein ganzjährig behagliches Raumklima. Ziegelwände verhindern rasches Auskühlen im Winter, schützen vor Überhitzung im Sommer und wirken somit wie eine energiespareffiziente, integrierte Klimaanlage. Das macht sich nachhaltig in den niedrigen Betriebskosten bemerkbar“, so Mike Bucher, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH.
Mike Bucher ist sich sogar sicher, dass auch für mehrgeschossige Wohnanlagen Ziegel nicht teurer und aufwändiger ist als der allgegenwärtige Stahlbetonbau. Die Franzosen haben das schon erkannt und der Anteil der Ziegel-Zinshäuser ist von ca. 7% auf rund 25% gestiegen. Ein Trend, den man in Österreich laut Bucher verschlafen hat aber nachholen will, weshalb erst kürzlich ein 7-köpfiges Team mit der Bearbeitung der Genossenschaften und Bauträger begonnen hat, deren Ergebnisse man in etwa 2 Jahren erwartet.
Wie sieht es mit dem Geld aus?
In Wien, Niederösterreich und Burgenland investiert man für Grundstück samt Haus im Schnitt 350.000 Euro, in der Steiermark und Oberösterreich 380.000 Euro und in Salzburg, Tirol, Kärnten oder Vorarlberg 410.000 Euro. Oft macht es Sinn, sich schon im Vorfeld mit Finanzprofis über die finanziellen Möglichkeiten zu unterhalten. Mit der Niedrigzinsphase lohnt sich eine Finanzierung manchmal sogar dann, wenn grundsätzlich genug Geld am Sparbuch liegt.
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Quelle für die Daten: Studie des market Instituts im Auftrag der Wienerberger Ziegelindustrie unter 700 Häuslbauern und Hausbesitzern aus allen Bundesländern.