Und jährlich grüßt das “Star Wars”-Murmeltier: Seit Disney die Rechte an Georg Lucas’ Epos erworben hat, schießt das Unterhaltungsimperium bekanntlich aus allen Löchern und bringt seit 2015 im jährlichen Wechsel eine weitere Episode oder einen Ableger ins Kino. Nach “Rogue One: A Star Wars Story” ist “Solo: A Star Wars Story” nun das zweite Spin-off – ein Weltallwestern. Ab Donnerstag im Kino.
Solo: A Star Wars Story – Kurzinhalt zum Film
Im Fokus steht diesesmal die Vorgeschichte des Schmugglers und Hallodris Han Solo, jenem Charakter, der Harrison Ford einst berühmt machte und der zu den beliebtesten aus dem “Star Wars”-Universum gehört. Für die Rolle wurde Alden Ehrenreich gecastet, der vor allem durch seinen Part als schlechter Schauspieler im Coen-Werk “Hail, Caesar!” bekannt wurde. Und auch in “Solo” erweist sich das Spiel des 28-Jährigen als etwas hölzern, ohne dass es in diesem Falle vom Drehbuch vorgesehen wäre. Anders als der stets lässige Harrison Ford wirkt Ehrenreich wie ein Schauspieler, dem gesagt wurde, er solle nun lässig spielen.
Chronologisch spielen die Ereignisse nach “Episode 3: Die Rache der Sith” und klarerweise vor dem ersten “Star Wars” aus 1977. Im Fokus steht der junge Han, der mit seiner Geliebten Qi’Ra (“Game of Thrones”-Star Emilia Clarke) vom Planeten Corellia flüchten möchte und davon träumt, der beste Pilot der Galaxis zu werden. Dem stehen einige Hindernisse im Weg, nicht zuletzt das Geld.
Die Idee, sich als Pilot dem Imperium zu verpflichten, endet mit der Todesstrafe wegen Desertierens. Immerhin lernt Han so seinen besten Kumpel und späteren Kopiloten Chewbacca kennen, der ihn eigentlich fressen soll. Aber dank kleiner Fremdsprachenkenntnisse auf der Han-Seite wird man sich schnell handelseinig. Und so finden sich die beiden bald auf einer Mission gemeinsam mit dem altgedienten Militär Tobias Beckett (Woody Harrelson), um große Mengen des hochexplosiven Treibstoffs Coaxium zu stehlen. Doch wie immer im “Star Wars”-Universum ist nur selten jeder das, was er zu sein vorgibt, und nur selten geht die Sache so aus, wie zunächst gedacht.
Solo: A Star Wars Story – Die Kritik
Zwar beginnt auch “Solo” mit dem ikonografisch unschlagbaren “A long time ago in a galaxy far, far away….”. Alsbald jedoch entfernt sich der Film von den großen Weltraumepen, denen er als kleines Putzerfischchen gleichsam angedockt ist. Der große Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen dem Werden und Vergehen der Macht, ist hier nicht das Thema.
Im Kern ist “Solo” ein Weltraumwestern beinahe alten Schlags, ein Buddymovie und Actionabenteuer, bei dem die Verfolgungsjagden nicht mit Auto, sondern mit Raumschiffen stattfinden. Letztlich kommt einem vieles, wenn nicht alles bekannt oder eben vertraut vor – je nach Perspektive. Immerhin wird für die Fans so manches Mysterium aus der Vergangenheit eines der beliebtesten Helden der Sage aufgelöst, wie etwa die Frage, wo Han seinen Millennium Falken oder seinen Nachnamen Solo herhat. Auch eingespielte Props wie die Glückswürfeln oder Charaktere wie der Glücksspieler Lando Calrissian (Donald Glover) werden eingeführt.
Ein besonders kreatives Spiel mit den Figuren und Mythen stellt das alles aber nicht dar. Das hatten wohl die beiden ursprünglichen Regisseure Phil Lord und Christopher Miller (“The Lego Movie”) vor – bis sie von den Produzenten gefeuert und durch den Routinier Ron Howard ersetzt wurden. Und so können sich “Star Wars”-Freunde schon bald auf das nächste Abenteuer einstellen, sollten nach “Solo” noch Fragen offenbleiben. Er habe für drei Filme unterzeichnet, rutschte es Ehrenreich jüngst im “Esquire”-Interview heraus.
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(APA/Red)