logo



[email protected]

Kein Mythos: Kinder beeinflussen Zähne der Mutter

15-03-2018, 09:43

Wie viel ist dran an der Redensart „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“? Das fragten sich Wissenschaftler aus Heidelberg, Wuppertal, München, Worms und Nijmegen (Niederlande) und haben, um die Frage zu beantworten, in einem neuen Ansatz statistische Methoden aus der Ökonometrie auf die medizinische Forschung übertragen.

Nach Auswertung von Daten von mehr als 34.000 Personen aus dem „Survey of Health, Ageing, and Retirement in Europe“, einer Datenerhebung in 14 europäischen Ländern und Israel, kamen sie zu dem Ergebnis: Offensichtlich kann die Geburt eines Kindes tatsächlich zu überdurchschnittlich häufigem Zahnverlust führen. Die Ergebnisse der Auswertung sind nun im erschienen.

Mehr Zahnfleischerkrankungen

„Den Ergebnissen unserer Untersuchung lässt sich entnehmen, dass zusätzliche Schwangerschaften tendenziell einen Effekt auf die Mundgesundheit der Mütter haben können“, erläutert Seniorautor Prof. Stefan Listl, Leiter der Sektion Translationale Gesundheitsökonomie an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg. „Das ist medizinisch plausibel. Wir wissen z.B., dass während der Schwangerschaft das Risiko für Zahnfleischerkrankungen steigt. Über die genauen Ursachen für das erhöhte Risiko des Zahnverlusts lassen unsere Untersuchungen allerdings keine Aussage zu.“

Und die Väter?

Welchen Nutzen können werdende Mütter trotz aller Einschränkungen aus diesen Ergebnissen ziehen? „Sich des Risikos bewusst sein, während der Schwangerschaft auf sorgfältige Mundhygiene achten und regelmäßig zum Zahnarzt gehen“, rät Listl. Übrigens prüften die Forscher auch den Zahnbestand der Väter. Hier fanden sie keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Kindern und Zähnen.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]