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So feierten die Parteien ihre Erfolge bei der Kärnten-Wahl

1-01-1970, 00:00

Die SPÖ hat ihr starkes Abschneiden bei der gebührend in der Parteizentrale in der Klagenfurter Lidmanskygasse gefeiert. Parteichef Peter Kaiser trifft kurz vor 19.30 Uhr ein und wird mit einem großen Strauß roter Nelken empfangen, begeisterte Anhänger stehen Spalier, applaudieren und von Kaisers Lebensgefährtin Ulrike Wehr gibt es Küsse für den siegreichen Wahlkämpfer.

Handschläge und Wangenbussis für SPÖ-Kaiser nach Wahlerfolg

Kaiser begrüßt seine Parteifreunde, verteilt Handschläge und Wangenbussis und bahnt sich seinen Weg durch die Menge. “Danke, danke vielmals für euren Einsatz”, wendet er sich an die Anhänger, die dies mit “Peter, Peter!”-Rufen quittieren. Er werde mit allen Gespräche führen, auch mit den Parteien, die den Einzug verpasst haben, auch “mit unseren Freunden von den Grünen.” Einen Wunsch hat Kaiser an die SPÖ angesichts des Wahlergebnisses: “Nicht abheben!” Auch Bundesparteichef Christian Kern applaudiert und tritt ans Mikrofon. “Ich verneige mich vor dir”, sagt er zu Kaiser. “Was du erreicht hast, hat eine historische Dimension.”

Nach den beiden kurzen Ansprachen geht die Party so richtig los. Es gibt Rotwein und Bier aus Plastikbechern, belegte Brötchen und Popmusik aus den Lautsprechern. “Sehr zufrieden”, sei er, “mehr als das” sagt ein Betriebsrat aus dem Lavanttal, mit dem Kaiser noch in dieser Woche in Sachen Wahlkampf unterwegs war. Und eine Gruppe Pensionisten aus Waidmannsdorf, dem Klagenfurter Stadtteil aus dem Kaiser kommt, freut sich ganz besonders. “Ich kenne den Peter. Er ist mit meiner Tochter aufgewachsen”, sagt eine ältere Dame. Präferenzen für einen Koalitionspartner will man hier nicht äußern. “Der Peter wird das richtig entscheiden!”

ÖVP-Feier mit Polit-VIPs Kurz und Köstinger

Mit den wohl gewichtigsten Polit-VIPs hat nach der Landtagswahl die Kärntner ÖVP bei ihrer Party aufwarten können. Spitzenkandidat Christian Benger brachte Bundeskanzler Sebastian Kurz und Ministerin Elisabeth Köstinger in eine Klagenfurter Szene-Bar am Wörther See mit. Auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der in sieben Wochen eine Landtagswahl bestreitet, war im Tross dabei.

“Ich freue mich wirklich ehrlich drüber” – obwohl die ÖVP traditionsgemäß nicht als stärkste Kraft abgeschnitten hat, würdigte Kurz den leichten Zugewinn der Kärntner. Das “als jemand, der weiß, dass es Bundesländer gibt, in denen die Ausgangssituation deutlich schwieriger ist”, wie etwa Kärnten und Wien. Nicht so in Salzburg. Für die dortige Wahl sprach der Kanzler in Anwesenheit Haslauers gleich seine Zuversicht aus.

Nicht nur von Kurz gab es natürlich Dank für die durchwegs gut gelaunten Wahlhelfer, welche die Bar am See gut füllten. Auch Benger bedankte sich bei allen und unterstrich seinen Willen zu gestalten: “Wir sind bereit und haben die entsprechenden Ideen und Konzepte.” Mit Köstinger habe man zudem einen direkten Draht nach Wien. Letzte Order an diesem Wahlsonntag: “Heute ist Zeit zum feiern.”

Team Kärnten feierte “fulminanten Wahlsieg”

Fingerfood, Gin Tonic und jede Menge Schulterklopfen – das Team Kärnten hat seinen erneuten Einzug in den Kärntner Landtag am Sonntagabend in der Klagenfurter Innenstadtbar “Gates” gefeiert. Begehrtestes Selfie-Motiv: Spitzenkandidat Gerhard Köfer, der von einem “fulminanten Wahlsieg” sprach. “Wir haben nicht fünf Prozentpunkte verloren. Wir haben mehr als fünf Prozent gewonnen”, interpretierte er das Ergebnis – und das trotz aller Steine, die ihm und seinem Team in den Weg gelegt worden seien. Immerhin kamen der Bewegung, 2013 als Team Stronach in den Landtag eingezogen, drei der vier Mandatare abhanden.

Das habe man aber mit einem engagierten Wahlkampf wettmachen können: “Es ist eigentlich schade, dass der Wahlkampf vorbei ist – obwohl: Morgen startet ja schon wieder der nächste.” Bis dahin gibt es Zeit, sich ausgiebig über das Ergebnis zu freuen – wie etwa über das Resultat in Spittal an der Drau, wo Köfer lange Jahre Bürgermeister war: “Da haben wir es vor der FPÖ auf Platz zwei geschafft.” Nun zieht das Team mit drei Abgeordneten in den Landtag ein.

Petzner stattete Köfer Besuch ab

Zu den Mitstreitern gesellte sich auch ein in der Kärntner Politik alles andere als Unbekannter: Stefan Petzner kam, um seinem langjährigen Freund Köfer einen Besuch abzustatten und lobte auch einige strategische Kniffe des Teams: “Die Umbenennung von Team Stronach zu Team Kärnten war besonders wichtig, und das kleine Team hat einen tollen Wahlkampf geführt.”

Was die Verhandlungen um eine neue Landesregierung angeht, so gibt man sich entspannt, sei offen für Gespräche, so Köfer: “Wir haben immer gesagt, dass wir weder linke noch rechte Bewegungen ausschließen.” Dem pflichtete auch Team-Kollege Hartmut Prasch bei: “Jetzt sind einmal die anderen am Zug. Wir biedern uns aber sicher nicht an.” Auf die Frage, ob SPÖ-Chef Peter Kaiser Landeshauptmann werden soll, meinte Köfer: “Er hat zumindest den moralischen Anspruch darauf.” Wie sich alles weiterentwickelt, werde man nun sehen: “Die haben alle unsere Telefonnummer. Und wenn sie nicht auf uns zukommen, dann bleiben wir eben die kontrollierende Instanz im Landtag.”

(APA/Red)

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