
Am 15. September findet ein Konvent in St. Gilgen (Salzburg) statt. Neben Statuten soll es auch einen neuen Namen geben. Teile der abtrünnigen "Jungen Grünen" kehren zur Mutterpartei zurück. Nach einem Streit im Frühjahr wurden sie von der Partei ausgeschlossen. Die Situation in den Bundesländern ist aber durchwachsen.
Zwar geben sich die Grünen optimistisch: "Alle bisherigen Länderorganisationen unserer Jugend werden wieder zurück kommen". Probleme habe es ohnehin nur mit einer kleinen Gruppe im Bundesvorstand gegeben. Diese angebliche Eintracht spiegelt sich bei der jungen Basis in den Ländern nicht wieder. "Wir werden sicher keinen Wahlkampf für die Grünen machen", stellt die Salzburger Jugendorganisation klar. Lediglich drei Mitglieder sollen der Bundespartei treu geblieben sein.
Ähnlich sehen es die Fraktionen in der Steiermark, Niederösterreich, Burgenland und Vorarlberg. Dort gehen sie für das Linksbündnis "KPÖ Plus" auf die Straße.
In Kärnten hingegen sind die Mitglieder mehrheitlich für die Rückkehr zur eigenen Partei. Intensiv wird in Oberösterreich an einem neuen Dachverband gearbeitet.
Wirrer ist die Situation in Wien. "Wir werden die Grünen im Wahlkampf unterstützen, wo es nur geht", erzählt Philipp Eikenberg von den Jungen Grünen in Wien-Neubau. Der Wiener Landesvorstand will aber nichts mehr von den Grünen wissen: "Ich verstehe nicht, warum die entgegengesetzte Infos verbreiten."
Begonnen hat das grüne Chaos vor den ÖH-Wahlen: Die Jungen Grünen unterstützten eine Liste, die sich von den "Grünen Alternativen Studierenden" abgespalten hatte. Die Unterstützung eines politischen Konkurrenten konnte die Mutterpartei nicht hinnehmen. Die Konten der Jungen Grünen wurden eingefroren. Nach einem verbalen Schlagabtausch wurde die Unterorganisation mitsamt ihrer 4000 Mitglieder rausgeworfen.
J. Mayerhofer und B. Schlöglhofer
